Entspannungsrunden für Senioren. Auf Rosen gebettet

In diesem Beitrag finden Sie Ideen und Gestaltungsvorschläge für Entspannungsrunden mit Senioren rund um das Thema Rosen.
Rosen haben auf viele eine besondere Wirkung. Besonders die roten Rosen rufen vielerlei Assoziationen in uns hervor, die von Romantik über das märchenhafte, verzauberte bis hin zu der leidenschaftlichen Gartenarbeit reichen.
Nehmen Sie die Senioren mit auf eine entspannende Reise in die Welt der Rosen…

Materialien:



Rote Rosen (ohne Dornen)

Rote Rosenblütenblätter (künstlich oder echt)

Vase

Krug oder Karaffe mit Wasser

Weiße Kieselsteine

Papier oder weißer Kartenrohling

Tücher in dunklen Rottönen und weiß

ACHTUNG: Überlegen Sie bei der Auswahl der Materialien und der Teilnehmenden genau, ob Sie eventuell Mitmachende haben, die die Rosenblütenblätter oder Kieselsteine in den Mund nehmen könnten. Stellen Sie in diesem Fall eine engmaschige Begleitung sicher.

Bereiten Sie die mitgebrachten Materialien vor und stellen bzw. legen Sie sie auf einen Tisch. Die Kieselsteine sowie die roten und weißen Tücher können Sie ganz locker und beliebig zwischen die Rosen und Rosenblüten legen. Die Tücher schaffen ein wenig Fülle und unterstützen bei der Gestaltung einer angenehmen und ruhigen Atmosphäre.

Einstieg

Entspannungsmusik

Begrüßen Sie die Senioren und laden Sie sie ein, mit Ihnen gedanklich eine Reise an einen ruhigen Ort zu machen. Alles, was schwer ist, darf für einen Augenblick beiseitegelegt werden. Warten Sie einen Moment, bis alle in Ruhe und bequem sitzen und ein wenig Stille eingekehrt ist. Beginnen Sie mit der Entspannungsmusik. Laden Sie die Senioren ein, der Musik zuzuhören und sich die mitgebrachten Materialien auf dem Tisch anzusehen. Lassen Sie die Musik etwa zwei bis drei Minuten laufen.

Lassen Sie sich im Anschluss erzählen, was die Senioren auf dem Tisch sehen. In Seniorengruppen, in denen dies nicht mehr möglich ist, beschreiben Sie als Gruppenleitung, was auf dem Tisch liegt.

Was verbinden die Senioren mit den Rosen?
Welche Assoziationen kommen beim ersten Anblick der Rosen? (z. B. Zeichen der Liebe, Dornen, Rosengarten, Dornröschen, Hochzeit, Leidenschaft, Romantik…)
Wer hat schon rote Rosen geschenkt bekommen? Wenn ja, zu welchem Anlass?
Zu welchem Anlass haben die Mitmachenden schon einmal rote Rosen verschenkt?
Wer hat Rosen im eigenen Garten gepflegt?

Wahrnehmungsanregung

Legen Sie die Tücher an die Seite. Laden Sie die Senioren ein, die Rosen und die Rosenblütenblätter in die Hand zu nehmen. Wie fühlen sich die Blüten an? Wie fühlt es sich an, wenn man mit den Blüten über die Unterarme, die Wange oder den Handrücken streicht?
Wie fühlen sich die Kieselsteine an? Wie unterscheidet sich das Gefühl der Kieselsteine von den Rosenblüten?

Geben Sie den Mitmachenden ausreichend Zeit, um die Sinnesreize wahrnehmen und verarbeiten zu können. Versuchen Sie, gut zu beobachten, was sich für den Einzelnen gut anfühlt und dann die Art der Wahrnehmungsanregungen individuell auf jeden einzelnen abzustimmen.

Wahrnehmungsanregungen mit Rosen und Rosenblüten könnten zum Beispiel sein:

  • die Rosen am Stiel in die Hand nehmen und drehen
  • über die Rosenblüte streichen, erst außen, dann mit der Handfläche vorsichtig über die obere Kante der Blüte fahren
  • mit der Blüte oder/ und den Blütenblättern über die Innen- und Außenseite der Unterarme streichen
  • mit den Blüten und/ oder den Blütenblättern über den Handrücken streichen
  • die Hände flach und entspannt auf die Oberschenkel oder den Tisch legen und die Blütenblätter einzeln auf die Hände schweben lassen
  • die Hände unter den Blütenblättern verstecken

Wahrnehmungsanregungen mit den Kieselsteinen könnten so gestaltet werden:

  • einige Kieselsteine in die Hand nehmen und die Hand schließen. Wie fühlen sich die Kieselsteine zu Beginn an? Verändert sich das Gefühl nach ein paar Minuten?
  • einige Kieselsteine in eine Hand nehmen und aus der Hand heraus würfeln
  • einige Kieselsteine auf die Handfläche legen
  • die Hand flach auf den Tisch legen und einige Kieselsteine auf den Handrücken legen

Wenn das Beschreiben den Teilnehmenden nicht möglich ist, unterstützen Sie sie dabei, indem Sie das Formulieren übernehmen. Beschreiben Sie in dem Fall, was Sie fühlen und lassen Sie die Senioren Ihre Beschreibung nachspüren.

Motorik und Konzentration

Ergänzend zu den Angeboten, die die Wahrnehmung anregen, sind kleine Übungen für die Motorik und die Konzentration auch in Entspannungsrunden eine Bereicherung für das Begegnungsangebot. Hier finden Sie ein paar Übungen rund um Rosen und Kieselsteine, aus denen Sie sich die geeigneten Ideen für Ihre Senioren, angelegt an die individuellen Ressourcen und den passenden Zeitrahmen, aussuchen können:

  • die Kieselsteine in beide Hände nehmen und schütteln
  • einige Kieselsteine in eine Hand nehmen und aus der Hand heraus würfeln
  • Kieselsteine unter den Rosenblütenblättern verstecken
  • einen Kieselstein mit einem Rosenblütenblatt einpacken
  • eine vorgegebene Anzahl an Rosenblütenblättern abzählen
  • je einen Kieselstein auf ein Rosenblütenblatt legen
  • das Wasser in die Vase füllen und eine (oder mehrere) Rose(n) hineinstellen
  • mit dem Rosenblütenblatt auf einem Blatt Papier/ einer Pappkarte o.Ä. malen (nur mit echten Rosenblütenblättern möglich)

Entspannungsgeschichte

Erklären Sie den Senioren, dass Sie sie in der Entspannungsgeschichte mit “Du” anreden, um eine größtmögliche Entspannung erreichen zu können. Laden Sie sie ein, gedanklich mit Ihnen auf eine Reise in die Natur zu kommen. Bitten Sie die Teilnehmenden, sich so bequem wie möglich hinzusetzen. Die Beine stehen nebeneinander auf dem Boden, der Rücken lehnt an der Stuhllehne. Die Arme dürfen locker im Schoß oder auf den Armlehnen liegen. Wer mag, darf die Augen schließen. Warten Sie vor dem Vorlesen einen Moment, bis es ruhiger geworden ist und alle bequem sitzen.

Stell dir vor, du sitzt auf einer Bank, die in einem wunderschönen Rosengarten steht. Die Luft um dich herum ist angenehm warm. Wenn du nach oben schaust, blickst du in einen hellblauen Himmel. Um die Bank herum liegen weiße Kieselsteine, die im Sonnenlicht ganz leicht glitzern. Du fühlst dich wohl. Dein Atem fließt ruhig durch dich hindurch.
Du siehst auf ein Meer von wunderschönen Rosen, die in einem dunklen Rot blühen. Die Blütenblätter wirken kraftvoll. Und auf eine Art auch zerbrechlich. Du atmest den Duft der blühenden Rosen ein. Du nimmst ihn ganz tief in dir auf. Und atmest langsam wieder aus.
Du stehst auf und gehst langsam über die weißen Kieselsteine. Du spürst, wie sie sich beim Gehen an deine Füße schmiegen. Dein Weg führt dich auf eine Wiese. Ringsum blühen Rosen und in der Mitte führt ein Weg unter zahlreichen Rosenbögen hindurch. Du gehst langsam unter einem hindurch und schaust dir die wundervolle Blütenpracht an. Vorsichtig streichst du über eine der Blüten. Sie fühlt sich weich an. Samtig. Es ist ein schönes Gefühl. Du streichst noch einmal über das Blütenblatt. Dich faszinieren die gleichzeitige Stärke und Verletzbarkeit dieses besonderen Wunders der Natur.
Du siehst dich in aller Ruhe um. Atmest tief ein … und aus. Ein … und aus. Ein … und aus. Du betrachtest das samtige Rot und stellst dir vor, wie es sich anfühlen würde, in einem Meer aus Rosenblüten zu liegen und von diesem samtig weichen Gefühl umhüllt zu sein. Es ist ein schönes Gefühl.
Du spürst, wie sich dein Körper immer mehr entspannt. Wie Anspannungen weichen und dein Atem immer leichter durch dich hindurchfließen kann. Du streichst noch einmal über die samtig weichen Blütenblätter. Du atmest noch einmal tief ein … und aus und nimmst ihren einzigartigen Duft mit in das Hier und Jetzt. Es geht dir gut. Du bist zufrieden und erfüllt von diesem wunderschönen und einzigartigen Augenblick. Du fühlst dich ausgeruht und entspannt.

Atemübung

Bitten Sie die Senioren, sich bequem hinzusetzen, die Beine stehen nebeneinander, die Unterarme liegen locker auf den Oberschenkeln oder den Armlehnen. Atmen Sie bewusst zusammen ein und aus. Beim Einatmen heben und öffnen Sie die Arme vor dem Körper. Atmen Sie durch die Nase tief ein und durch den Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung mit den Senioren drei bis fünf Mal. Je nach Ressourcen der Teilnehmenden können sich die Arme bei jedem Einatmen ein wenig weiter öffnen.

Abschied

Verabschieden Sie sich von den Senioren. Bleiben Sie noch einen Moment mit ihnen in Kontakt und stehen Sie dafür bereit, schöne oder beschwerende Gefühle aufzufangen, die durch die Entspannung oder die Übungen wachgerufen werden.

Entspannungsgeschichten für Ihre Entspannungsrunden finden Sie auch in unserem Buch “Geschichten zum Entspannen”, das im Rahmen der Reihe SingLiesel Kompakt erschienen ist. Die Buchvorstellung dazu können Sie sich hier noch einmal ansehen.
In unserer Rubrik Einschlafgeschichten für Erwachsene finden Sie außerdem Geschichten zum Vorlesen, die ein zur Ruhe kommen ermöglichen sollen.

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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