“Ein Winterquartier für den Igel” Eine Garten-Geschichte zum Vorlesen
In unserer Reihe “Durch das Gartenjahr” sind wir nun im Herbst angekommen. Ivo macht den Garten wintertauglich und denkt dabei auch an die Tiere. “Ein Winterquartier für den Igel” ist eine Geschichte zum Vorlesen und Erinnern für die Senioren.
Ein Winterquartier für den Igel
Es war ein herrlicher Herbstmorgen im goldenen Oktober. Die Blätter an den Bäumen und Sträuchern leuchteten in kräftigen Rot-, Gelb und Orangetönen und bildeten ein farbenprächtiges Mosaik. Die Sonne strahlte vom Himmel und tauchte die Welt in ein warmes, goldenes Licht. Ivo saß gemütlich in seiner Küche und genoss sein Frühstück. Er blickte dabei aus dem Küchenfenster und bewunderte die Schönheit der Jahreszeit.
Nachdem er seinen letzten Schluck Kaffee getrunken und das Geschirr weggeräumt hatte, zog Ivo seine Gartenschuhe an und machte sich an die Arbeit. Im Garten gab es noch viel zu tun und Ivo freute sich darauf, den heutigen Tag im Freien zu verbringen. Zuerst holte er den Rechen aus dem Schuppen und begann, das herabgefallene Laub auf der Wiese zusammen zu harken. Ivo musste lachen, als ein Windstoß seinen schönen Laubhaufen wieder auseinander blies. „So ist eben der Herbst“, dachte er. Er begann von neuem und brachte dann rasch einen Teil des Laubes zu seiner Kletterrose, die stolz an der Hauswand emporwuchs. „Das wird dich im Winter vor Frost schützen“, murmelte Ivo, während er die Blätter um die Wurzeln der Rose schichtete.
Als nächstes machte er sich auf den Weg hinter den Gartenschuppen. Hier häufelte er das restliche Laub an. „Der Igel wird diesen Unterschlupf im Winter zu schätzen wissen“, dachte er mit einem zufriedenen Lächeln. Es erfüllte ihn immer wieder mit Freude, den nützlichen Tieren in seinem Garten zu helfen. Nachdem das Laub an seinem Platz war, holte Ivo den Rasenmäher aus der Garage. Es war das letzte Mal in diesem Jahr, dass Ivo den Rasen mähte. Der Duft des frisch geschnittenen Grases vermischte sich mit dem erdigen Aroma des Herbstlaubes und erfüllte die Luft mit einem unverwechselbaren, herbstlichen Geruch.
Zum guten Schluss hatte Ivo noch eine besondere Aufgabe vor sich. Er ging zum Gartenschuppen und holte ein kleines Apfelbäumchen, dass er vor einigen Tagen in der Gärtnerei gekauft hatte. Mit der Schubkarre fuhr er das Bäumchen zu dem vorbereiteten Platz mitten auf der Wiese. Er grub ein tiefes Loch mit dem Spaten, setzte das Bäumchen hinein und bedeckte die Wurzeln mit Erde. „Wachse und gedeihe“, flüsterte er, während er die Erde festdrückte und das Bäumchen großzügig angoss.
Ivo räumte die Gartengeräte in den Schuppen und betrachtete auf dem Weg zum Haus sein Werk. Zufriedenheit erfüllte ihn, als er den ordentlichen Laubhaufen, den frisch gemähten Rasen und das neu gepflanzte Apfelbäumchen sah. Es waren erfüllte Stunden im Garten gewesen und Ivo fühlte sich verbunden mit der Natur und dem Kreislauf der Jahreszeiten.
Dann zog Ivo seine Gartenschuhe aus, klopfte die Erde ab und ging ins Haus. Bei einer heißem Tasse Hagebuttentee genoss er die Ruhe des herbstlichen Tages.
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