Ein Meer aus Steinen. Entspannungsrunden für Senioren

Materialien:



Steine in verschiedenen Formen, Größen und Farben (aus der Natur)

Glassteine (in einer oder in verschiedenen Farben)

warmes Wasser

eine große Schale oder Schüssel

ACHTUNG: Überlegen Sie bei der Auswahl der Steine und der Teilnehmer genau, ob Sie eventuell Mitmachende haben, die die Steine in den Mund stecken könnten. Lassen Sie in diesem Fall die Steine nie aus den Augen und stellen Sie die engmaschige Begleitung sicher wenn die Steine in der Nähe sind.

Bereiten Sie die mitgebrachten Materialien vor und stellen bzw. legen Sie sie auf einen Tisch. Ein hellblaues oder dunkelblaues Tuch, das Sie locker zwischen die Steine legen können, hat eine wahrnehmungsanregende Wirkung und hilft bei der Gestaltung eines ansprechenden Raumes.



Einstieg

Entspannungsmusik

Begrüßen Sie die Senioren und laden Sie sie ein, mit Ihnen gedanklich eine Reise an einen ruhigen Ort zu machen. Alles, was schwer ist, darf für einen Augenblick beiseite gelegt werden. Warten Sie einen Moment, bis alle in Ruhe und bequem sitzen und ein wenig Stille eingekehrt ist. Beginnen Sie mit der Entspannungsmusik. Laden Sie die Senioren ein, der Musik zuzuhören und sich die mitgebrachten Materialien auf dem Tisch anzusehen. Lassen Sie die Musik etwa zwei bis drei Minuten laufen.

Lassen Sie sich im Anschluss erzählen, was die Senioren auf dem Tisch sehen. In Seniorengruppen, in denen dies nicht mehr möglich ist, beschreiben Sie, was auf dem Tisch liegt.

Wahrnehmungsanregung

Nehmen Sie anschließend alle Materialien bis auf die Steine an die Seite. Legen Sie die Steine bunt gemischt auf dem Tisch aus, sowohl die Natursteine als auch die Glassteine. Die Aufmerksamkeit der Mitmachenden sollte nun nur auf den Steinen liegen. Laden Sie die Senioren ein, sich einen Stein auszusuchen, in die Hand zu nehmen und zu erfühlen, wie er sich anfühlt. Lassen Sie die Mitmachenden nach einer Weile beschreiben, wie der jeweilige Stein in ihren Händen aussieht und wie er sich anfühlt. Ist das freie Beschreiben nicht mehr oder nur schwer möglich, unterstützen Sie die Senioren mit begleitenden Fragen, wie zum Beispiel:

“Welche Farbe hat der Stein?”
“Ist er hell?”
“Ist er dunkel?”
“Wie fühlt sich der Stein an?”
“Ist er glatt?”
“Ist er rauh?”
“Hat er Ecken?”
“Ist er rund?”
“Ist er warm?”
“Ist er kalt?”

Je nach Möglichkeiten der Teilnehmenden dürfen sie gerne noch ein oder zwei weitere Steine in die Hände nehmen, erfühlen und beschreiben.
Laden Sie die Senioren anschließend ein, sich einen der Steine auszusuchen (wenn möglich, einen Naturstein, keinen der Glassteine).
Bitten Sie sie, den Stein in eine Hand zu nehmen und fest zu umschließen. Was passiert mit dem Stein? Was verändert sich?
Laden Sie sie ein, einen Stein vom Tisch in die andere Hand zu nehmen. Fühlen die Steine sich unterschiedlich an?

Geben Sie warmes Wasser in eine Schüssel bzw. Schale. Die Senioren dürfen jeweils einen Stein in das warme Wasser legen. Die restlichen Steine werden zusammen an eine Stelle gelegt. Nach ein paar Minuten werden die Steine aus dem warmen Wasser genommen. Wie sehen sie im Vergleich zu den trockenen Steinen aus? Wie fühlen sie sich im Vergleich zu den trockenen Steinen an?
Was geschieht wenn die Steine wieder an der Luft sind?

Motorik und Konzentration

Sortieren
Legen Sie alle Natursteine und Glassteine bunt gemischt auf den Tisch. Nun haben Sie die Möglichkeit, eine der folgenden Übungen anzubieten:

– die Senioren sortieren die Natursteine und die Glassteine auseinander
– die Senioren suchen eine bestimmte Farbe der Glassteine aus den bunt gemischten Steinen heraus
– die Senioren sortieren die Steine der Größe nach und sortieren die Steine in zwei oder drei Gruppen (zum Beispiel groß und klein oder klein, mittel und groß)

Stapeln
Laden Sie die Senioren ein, einen Turm aus Natursteinen aufzubauen. Die Anzahl der Steine und die Entscheidung, ob Sie als Gruppenleitung die Steine vorgeben oder die Senioren die Steine selbst aussuchen, machen Sie von den Ressourcen und Fähigkeiten der Teilnehmenden abhängig.

– Die Mitmachenden stapeln die Steine so aufeinander, dass diese hinterher einen Turm darstellen (Stein auf Stein, von groß nach klein)
– Die Senioren stapeln die ausgesuchten Steine so, dass sie eine Pyramide darstellen (drei oder fünf Steine als Grundlage bzw. Fundament, die restlichen werden darauf gestapelt)
– Auf je einen Naturstein wird je ein Glasstein gelegt

Entspannungsgeschichte

Erklären Sie den Senioren, dass Sie sie in der Entspannungsgeschichte mit “Du” anreden, um eine größtmögliche Entspannung erreichen zu können. Laden Sie sie ein, gedanklich mit Ihnen auf eine Reise in die Natur zu kommen. Bitten Sie die Teilnehmenden, sich so bequem wie möglich hinzusetzen. Die Beine stehen nebeneinander auf dem Boden, der Rücken lehnt an der Stuhllehne. Die Arme dürfen locker im Schoß oder auf den Armlehnen liegen. Warten Sie vor dem Vorlesen einen Moment, bis es ruhiger geworden ist und alle bequem sitzen.

Stell dir vor, du sitzt an einem Bachufer. Die Luft um dich herum ist angenehm warm. Das Wasser plätschert leise vor sich hin. Es ist still. Du hörst nur die ruhigen und langsamen Bewegungen des Wassers. Unter dir liegen Steine. Sie sind rund und fühlen sich sehr angenehm an. Die Sonne hat sie angewärmt. Du sitzt auf einem der größeren Steine. Er hat eine kleine Mulde, in der du es dir bequem gemacht hast. Du fühlst dich wohl und spürst, wie der Stein langsam eine wohltuende Wärme an dich abgibt.

Unter deinen Füßen spürst du die anderen Steine. Sie sind kleiner. Etwa so groß, dass du je einen deiner Füße auf einem der Steine abstellen kannst. Auch sie sind von der Sonne gewärmt worden. Sie fühlen sich gut an. Die Steine geben dir Halt. Du fühlst dich sicher. Ein wohliges Gefühl breitet sich in dir aus.

Deine Arme liegen ganz locker und entspannt neben deinem Körper. Deine Handinnenflächen berühren die Steine neben dir. Auch sie haben eine angenehme Wärme, die dir gut tut. Vorsichtig streichst du darüber. Du magst die Oberfläche und das Gefühl in deinen Händen. Das leichte Kitzeln und die Berührung fühlen sich schön an. Du genießt es, dort zu sein.

Im Hintergrund plätschert leise und langsam weiter der Bach vor sich hin. Du atmest einmal tief ein – und wieder aus. Ein – und aus. Ein – und aus.
Du genießt die Wärme und die angenehme Ruhe um dich herum. Es ist ruhig um dich. In dir ist es ruhig. Du bist ruhig.
Es geht dir gut. Du fühlst dich ausgeruht, zufrieden und entspannt.

Atemübung

Bitten Sie die Senioren, sich bequem hinzusetzen, die Beine stehen nebeneinander, die Unterarme liegen locker auf den Oberschenkeln oder den Armlehnen. Atmen Sie bewusst zusammen ein und aus. Beim Einatmen heben und öffnen Sie die Arme vor dem Körper. Atmen Sie durch die Nase tief ein und durch den Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung mit den Senioren drei bis fünf Mal. Je nach Ressourcen der Teilnehmenden können sich die Arme bei jedem Einatmen ein wenig weiter öffnen.

Abschied

Verabschieden Sie sich von den Senioren. Bleiben Sie noch einen Moment mit ihnen in Kontakt und stehen Sie dafür bereit, schöne oder beschwerende Gefühle aufzufangen, die durch die Entspannung oder durch die Übungen aufkommende Erinnerungen wachgerufen werden.

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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