Die silberne Hochzeit- Eine Bewegungsgeschichte mit Tüchern

Bei dieser Bewegungsgeschichte bekommt jeder der Senioren ein silbernes Tuch in die Hand (es funktioniert auch eine Serviette). Immer wenn das Wort “silber” in der Geschichte vorkommt, wird das Tuch in die Luft gehoben.
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Die silberne Hochzeit



Monika und Karl feiern heute ihre silberne Hochzeit. Es wird ein großes Fest geben und die letzten Vorbereitungen für die Feier müssen noch getroffen werden. Monika ist ganz aufgeregt. Sie erinnert sich noch genau an den Tag an dem sie Karl kennengelern hat. Wer hätte gedacht, dass er auch mit silbernem Schopf noch so gut aussehen würde. Als sie ihn damals kennenlernte, hielt sie ihn erst für einen verwöhnten kleinen Jungen. Karl stammte nämlich aus einer reichen Familie und war mit einem Silberlöffel im Mund geboren worden. Ein guter Schulabschluss, das Studium, das erste Auto, alles war Karl auf einem Silbertablett serviert worden, während sich Monika ihre Ausbildung und alles andere hart erarbeiten musste.

Damals war sie eifersüchtig gewesen. Heute, am Tag ihrer silbernen Hochzeit, wusste sie es besser. Sie war froh, dass sie ihren eigenen Kindern so manches auf dem Silbertablett hatte servieren können. Ihr Sohn war leidenschaftlicher Leichtathlet geworden und Monika platzte fast vor Stolz, wenn sie anderen erzählte, dass er bei den letzten olympischen Spielen die Silbermedaille geholt hatte. Ihre Tochter war bodenständiger, aber das ein oder andere Silberstück hatte dabei geholfen ihr Medizinstudium zu finanzieren.

Natürlich würden beide zu der Feier der silbernen Hochzeit erscheinen. Monika zog ihr Kleid an, es war weiß mit silbernen Pailetten und legte letzte Hand an die Dekoration für das Fest. Sie hängte silberne Luftballons auf, schlang silberne Luftschlangen um die Lampen, streute silbernes Konfetti auf die Tische, hängte silberne Girlanden an die Fenster und verteilte weiße Rosen in silbernen Vasen auf den Fensterbänken.

Als sie mit der Dekoration fertig war, ging sie noch einmal zu ihrem Karl mit dem silbernen Schopf und küsste ihn. Sie schauten sich tief in die Augen und waren sich ihrer gegenseitigen Liebe bewusst ohne etwas zu sagen. Schließlich ist Reden silber, aber Schweigen gold.

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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