Bettlägerige aktivieren

111 Ideen aus der Praxis

Autor: Andrea Friese
Verlag: Vincentz

Diese Buchvorstellung wurde von Sarah Lachtrup erstellt. Sarah ist Ergotherapeutin und in leitender Position für die soziale Betreuung in einem Pflegezentrum verantwortlich.

Inhalt

Bettlägerige aktivieren* bietet auf 124 Seiten vielfältige Ideen für die Aktivierung und Beschäftigung immobiler Senioren. Der Inhalt ist nach Sinnesbereichen gegliedert und gibt somit die Möglichkeit gezielte Aktivierungen nach dem individuellen Bedarf des Betroffenen auszuwählen. Das Buch richtet sich an alle, am Pflege- und Betreuungsprozess von schwerstpflegebedürftigen Menschen beteiligten Personen.

Autorin

Frau Andrea Friese ist Gedächtnistrainerin und Fachtherapeutin für Hirnleistungsstörungen. In diesem Bereich ist sie auch freiberuflich als Gedächtnistrainerin tätig. Außerdem kann Frau Friese viele Jahre Berufserfahrung im Sozialen Dienst eines Seniorenzentrums vorweisen, sowie vielfältige Veröffentlichungen rund um das Thema Betreuung und Aktivierung von Senioren und Demenzkranken.

Höhen und Tiefen

Das erste, was mir positiv auffiel, ist das handliche Format des Buches. Das ca. DIN A5 große, ringgebundene Buch passt in jede Hosen- oder Kitteltasche und ist somit ideal, wenn man im beruflichen Alltag „mal eben“ etwas nachschlagen möchte. Die Gliederung ist gut gelungen und übersichtlich. Zu jedem Sinnesbereich gibt es zunächst einen kleinen, gut verständlichen, theoretischen Abschnitt, der auf die Funktionsweise des jeweiligen Sinnes eingeht. Um das Verständnis der Anwender weiter zu fördern, regt die Autorin im nächsten Schritt zur Selbstreflexion an, indem sie z.B. Fragen stellt wie „Welche Bilder sprechen Sie positiv an“ oder sie fordert auf bestimmte Erfahrungen selbst zu machen, z.B. etwas mit dicken Handschuhen anfassen, um zu erfahren, wie es ist wenig zu spüren. Danach folgen vielfältige Anregungen zur Aktivierung: Von der Raumgestaltung eines Bettlägerigen über den gezielten Einsatz von Düften und Aromen bis hin zum klassischen Snoezelen findet der Leser hier viele Ideen. Viele der Ideen waren mir zwar bereits geläufig, jedoch konnte ich fast bei allem etwas finden, was mich zu neuem inspirierte.

Neben den interessanten Ideen für die Aktivierung ist außerdem noch positiv zu erwähnen, dass die Autorin Anregungen gibt, wie benötigte Materialien selbst hergestellt werden können, oder wo man sie günstig beziehen kann.

Für den Alltag in einer Pflegeeinrichtung ist besonders der letzte Abschnitt des Buches interessant: Frau Friese beschäftigt sich hier mit dem Thema Dokumentation und Evaluation. Hierfür findet man zwei Evaluationsbögen, die leicht zu verstehen und übersichtlich gestaltet sind. Außerdem schlägt die Autorin vor, wie man die Anregungen in die AEDL nach Monika Krohwinkel einsortieren kann, was bei einer einrichtungsbezogenen Dokumentation sehr hilfreich erscheint. Das Buch ist im Vincentz-Verlag erschienen.

Fazit

Dieses Buch würde ich jederzeit meinen Kollegen, auch solchen, die schon lange im Beruf sind, empfehlen. Es zeigt altbewährtes in einem neuen Licht und inspiriert dazu, diese Ideen selbst weiterzuentwickeln. Durch das praktische Format kann man es auch im Arbeitsalltag dabei haben und ist so für spontane Aktivierungen gut gerüstet. Durch die ausführlichen, aber leicht verständlichen theoretischen Erklärungen, ist „Bettlägerige aktivieren“ ebenso für Berufsanfänger oder ehrenamtliche Helfer geeignet.

Das Buch jetzt direkt auf der Verlagsseite von Vincentz bestellen*

 

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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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