Fastnacht, Fasching und Karneval. Ein Brauchtumsartikel zu den tollen Tagen
Fastnacht, Fasching oder Karneval – so wird die närrische fünfte Jahreszeit auch genannt. Wo, warum und wie Karneval gefeiert wird, erfahren Sie und die Senioren in dieser Geschichte zum Brauchtum.
Fastnacht, Fasching und Karneval
Die sogenannte fünfte Jahreszeit hat ihren Ursprung im katholischen Brauchtum. Bereits seit dem 12. Jahrhundert ist die närrische Zeit zwischen dem Dreikönigstag am 6. Januar und dem Aschermittwoch eingegrenzt. Bevor mit dem Aschermittwoch die vierzigtägige Fastenzeit beginnt, wird vorher noch einmal richtig gefeiert. Die Ausgelassenheit dieser närrischen Zeit hat ihren Hintergrund in den strengen Regeln der Fastenzeit, in der Fett, Fleisch und Alkohol tabu sind. „Karneval“ kommt vom lateinischen „Carne vale“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Fleisch, leb wohl“. Der langen Fastenzeit wird eine „Zeit des Fleisches“ vorangestellt: mit Rollenspielen wird nachempfunden, wie es ist als Narr und Gottesleugner in der Sinneslust gefangen zu sein.
Am 11.11. um 11 Uhr 11 beginnt zwar die Karnevalssession, aber die hauptsächliche närrische Zeit umfasst die 6 Tage vor Aschermittwoch. Am Donnerstag beginnt der Karneval mit der Weiberfastnacht und dem Kinderkarneval. An Weiberfastnacht erstürmen die Frauen das Rathaus und übernehmen das Regiment. Den Männern wird dann die Krawatte, Zeichen der Männlichkeit, abgeschnitten. Ebenfalls am Donnerstag gehen die Kinder verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Süßigkeiten:
„Lüttke, Lüttke Fastenacht, ich hab gehört, ihr habt geschlacht. Habt ne dicke Wurst gemacht. Gebt mir eine, gebt mir eine, aber nicht so ne ganze kleine. Lasst das Messer sinken bis unten auf den Schinken. Lasst mich nicht so lange stehn, ich muss noch ein Häuschen weitergehn.“
Am Rosenmontag und am Veilchendienstag finden die großen Straßenumzüge statt. Der erste Rosenmontagszug in Köln wurde allerdings erst 1823 veranstaltet. Die Mottowagen, die bis heute in Schiffsform gebaut werden, gehen auf die mittelalterliche Vorstellung des Narrenschiffs zurück. Ohne Mast, Segel und Kompass sind seine Passagiere ins Verderben gefahren.
Die Narren rufen sich „Helau“ und „Alaaf“ zu und werfen mit Kamelle. Es gibt ein Prinzenpaar und Funkemariechen. Nicht nur mit bissigen Reden in der Bütt, sondern auch mit den kunstvoll gestalteten Mottowagen werden Politiker und Ereignisse des letzten Jahres aufs Korn genommen.
Doch nicht nur im Rheinland wird Karneval gefeiert, in Süddeutschland heißt die fünfte Jahreszeit Fastnacht, was so viel bedeutet wie „Vorabend vor der Fastenzeit“.
Bekannt sind auch die „Basler Fastnacht“, der venezianische Karneval mit seinen schönen Masken oder der brasilianische Karneval mit seinen tollen Tänzerinnen und auch der Mardi Gras in New Orleans.
Traditionelles Gebäck zur Karnevalszeit ist das Fettgebackene wie Krapfen oder Berliner – gerne auch mit Eierlikör.
Quelle: Wikipedia.de