3 gute Gründe für Spiele in der Beschäftigung mit Menschen mit Demenz

Spielen gehört für uns fest in den Beschäftigungsalltag mit Menschen mit Demenz. Doch warum eigentlich? Wir stellen Ihnen heute drei gute Gründe für Spiele in der Beschäftigung mit Menschen mit Demenz vor.

In der Gemeinschaft aufgehoben sein
Viele Senioren und Menschen mit Demenz fühlen sich alleine. Sie haben im Alltag viel damit zu tun, mit den körperlichen und kognitiven Einschränkungen zurecht zu kommen, die das zunehmende Alter mit sich bringt. Menschen mit Demenz sind ganz besonders von diesen Abbauvorgängen betroffen. Diese betreffen nicht nur das Gedächtnis, sondern insbesondere auch die Fähigkeiten der sozialen Interaktion und die Kommunikation.
In einer Gemeinschaft, wie beispielsweise einer Spielerunde sind sie für einen Moment nicht mehr alleine und können sich als Teil der Gruppe sehen. Das gibt vielen Halt und lenkt auch ab. Viele Menschen mit Demenz, die im Alltag unruhig und ziellos umher laufen finden beim Spielen Ruhe. Spielen hat eine gewisse Struktur, die die Senioren schon aus der Kindheit kennen, und diese bekannten Strukturen geben Menschen mit Demenz Halt und Sicherheit.

Wertvolle Ressourcen erhalten
Spielen bereichert. Spiele regt die Durchblutung und dadurch unser Gehirn an, fördert das Sprechen und die Kommunikation untereinander und bringt uns in Bewegung. Auch wenn wir heute die körperlichen und kognitiven Abbauvorgänge bei Demenz nicht wirklich aufhalten können, können wir aber die vorhandenen Fähigkeiten fördern und so gut und lange wie möglich erhalten. Spielen ist kein “Kinderkram”, auch wenn wir uns das oft anhören müssen. Zu den vorhin schon genannten allgemeinen Vorteilen und Zielen, hat jedes Spiel für Menschen mit Demenz zusätzlich eine besonderen Schwerpunkt, den Sie als Spielleitung individuell an die persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Mitspieler anpassen können. Und das wichtigste ist, dass die Teilnehmer Freude haben und sich wohl fühlen. Damit haben Sie dann schon viel erreicht.

Spielen gehört einfach dazu
Wir spielen seit unserer Kindheit. Die Art und Weise hat sich vielleicht etwas verändert aber im Grunde genommen sind die grundsätzlichen Strukturen und Ziele gleich geblieben. Für Menschen mit Demenz ist das Spielen ein Teil ihrer Biografie und kann ihnen durch vertraute Gefühle und das Eingebunden-sein in eine Gemeinschaft Sicherheit vermitteln. Und je nachdem, wie weit die Demenz vorangeschritten ist, fühlen sich die Betroffenen vielleicht gerade in einem Alter, in dem man unbeschwert spielen “darf”. Diesen biografischen Aspekt des Spielens sollte man immer im Hinterkopf behalten. Viele beliebte und bekannte Spiele lassen sich einfach an die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit Demenz anpassen. So haben die Betroffenen, jedenfalls für einen Moment, wieder das Gefühl, ein Teil im normalen und alltäglichen Leben sein zu können. Schenken Sie ihnen diese Augenblicke.

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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