Eine 3-Minutengeschichte zum Thema “Wald”

Keine Lust zum Herbstspaziergang

Och nein. Sonntags spazieren gehen. Nach dem Mittagessen. Im regnerischen, windigen Herbst. Und dann auch noch in de Wald. Ich würde doch viel lieber auf der Couch bleiben und ein bisschen Fern sehen.

Keine Wiederrede. Ich muss mit, da hilft gerade auch kein nörgeln und mosern. Und diskutieren sowieso nicht. Etwas widerwillig ziehe ich meinen Mantel und meine Schuhe an.

Ich schaue durch das Küchenfenster nach draußen und stelle fest das die Sonne, zu meiner Überraschung heute sogar kräftig scheint.

Vor unserem Haus steht eine Kirsche. Zum ersten Mal schau ich mir die Blätter genauer an. Wie schön sie sich verfärbt haben. Orange, rot, braun. Ein paar sind schon heruntergefallen.

Wir laufen los, nicht weit von unserem Haus gibt es einen Wald. Im Wald angekommen  schaue ich nach oben zu den Laubbäumen. Die Sonne scheint durch ein bisschen die Baumkronen hindurch. Sie sind schon etwas lichter geworden. Die übrigen Blätter wackeln im Wind. Es schaut herrlich aus, muss ich mir eingestehen.

Ein paar Blätter auf dem Boden werden durch den Wind getragen, es schaut aus als würden sie ein Tänzchen vor meinen Füßen aufführen.

Ich laufe weiter und höre den knackenden Ästen unter meinen Füßen zu. Zwischendurch schieße ich eine heruntergefallene Kastanie mit den Füßen weg und schaue wie sie vor mir her kullert.

Wir kommen zu einer Lichtung und ich bleibe kurz stehen. Die Sonne schafft es hier durch die Kronen und ich genieße die warmen Strahlen in meinem Gesicht. Es tut gut. Ich schließe die Augen und lausche. Irgendwas raschelt links von mir. Ich höre Vögel und den Wind, der die Blätter in Bewegung bringt.

Ich schau nach Links und entdecke ein Eichhörnchen das emsig ein paar Haselnüsse sammelt. Bestimmt legt es einen Vorrat für den Winter an. Ich muss lächeln.

Wir gehen weiter.

Zuhause angekommen, schließe ich noch einmal die Augen und stelle mir vor ein Eichhörnchen zu sein. Springe durch die Bäume und sammel Nüsse für meinen Wintervorrat. Wieder muss ich lächeln.

Nächsten Sonntag, habe ich mir vorgenommen, werde ich vorschlagen in den Wald spazieren zu gehen. Zur Überraschung aller.

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