Die ersten Schneeglöckchen. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Frühling

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz im Frühling eine biografische Erzählung und dazu passende Gesprächsimpulse rund um Schneeglöckchen vorbereitet.
Beginnen Sie diese Kurzbegegnung mit dem Vorlesen der Kurzgeschichte und nutzen Sie die darunter stehenden biografischen Fragen gerne im Anschluss als Einstieg in Erzählrunden.

So war das damals …

Julia genoss es, durch den langsam erwachenden Frühlingswald spazieren zu gehen. Die zarten Sonnenstrahlen streichelten die Bäume und das Moos auf den oberirdisch gelegenen Wurzeln. Unter einem Baum entdeckte sie die ersten Schneeglöckchen. Ihre weißen Köpfe reckten sich durch den wach werdenden Boden in die frühlingshafte Luft. Julia beugte sich hinunter und betrachtete die kleinen, weißen Blüten mit einem Lächeln. Sie waren unscheinbar und doch so kraftvoll. Schon damals waren die Schneeglöckchen für sie ein Symbol für Neuanfang und Aufbruch. Julia blieb noch einen Moment, bevor sie weiterzog und bewunderte die Blumen. Mit aller Pracht verkündeten sie nun für alle den Frühling.



Gesprächsimpulse

  • Die Schneeglöckchen gehören zu den ersten Boten des Frühlings. Sie wecken die Hoffnung auf Sonne, Wärme und längere Tage mit mehr Licht. Welche Boten des Frühlings kennen Sie noch? Wann stellen sich bei Ihnen die ersten frühlingshaften Gefühle ein? Was weckt bei Ihnen die Vorfreude auf den Frühling?
  • Erinnern Sie sich an Waldspaziergänge im Frühling? Was fühlen Sie bei diesen Erinnerungen? Wie hat es im Wald geduftet? Wie war die Luft dort? Wie war das Licht? Was gab es zu sehen und zu entdecken?
  • Im Frühling erwacht die Natur. Neues Leben entsteht und auch die Lust am Leben und Erleben wird nach der langen Winterzeit mit kurzen Tagen und ungemütlichem Wetter wieder neu beflügelt. Was haben Sie im Frühling gemacht? Womit haben Sie Ihre Zeit verbracht? Wie hat sich der Frühling in Ihrer Freizeitgestaltung bemerkbar gemacht? Was haben Sie im Frühling unternommen, was Sie in anderen Jahreszeiten nicht gemacht haben? Haben Sie bei sich Frühlingsgefühle oder den Drang nach Frühjahrsputz wahrgenommen?
  • Ameisen, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten helfen den Schneeglöckchen, ihre Samen zu verbreiten. Wie haben Sie die Natur in Ihrer Kindheit um sich herum wahrgenommen? Welche Blumen waren in Ihrem Garten? Haben Sie kleine Tiere, wie beispielsweise Insekten, beobachtet? Haben Sie mit Naturmaterialien etwas gebaut? Gab es Erde und Sand, mit denen Sie etwas Fantasievolles anrühren konnten? Mit wem haben Sie draußen gespielt?
  • Gibt es außer dem Erwachen der Natur andere Symbole für Neuanfang und Aufbruch für Sie? Welche sind das? Auf welche Momente im Jahr freuen Sie sich? Wann spüren Sie Zeiten der Veränderung im Jahreskreis? Tut diese Veränderung gut oder spüren Sie in diesen Augenblicken Wehmut, weil etwas vertrautes vorüber geht? Ist es eventuell eine Mischung aus beidem?

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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