Auf Rosen gebettet… Eine Sprichwortgeschichte für den Rosenmonat
Ich liebe den Juni. Das liegt besonders daran, dass ich Rosen liebe und der Juni der Rosenmonat ist. Bevor endlich der Juni kommt und die Rosen erblühen, habe ich schon viel Arbeit mit meinen Lieblingsblumen. Ich pflege sie fast das ganze Jahr. Aber so ist das nun mal:
Erst die Arbeit… dann das Vergnügen.
Auch in diesem Jahr haben sich schon mit den ersten Sonnenstrahlen des Jahres so manche Unkräuter breit gemacht. Damit meine Rosen trotzdem wachsen können, musste ich also jede Menge Zeit investieren und Unkraut zupfen. Ohne Zupfen wäre es wohl das Ende meiner Rosen gewesen, denn
Unkraut… vergeht nicht.
Nach dem Winter habe ich immer vergessen wie anstrengend das Unkraut zupfen ist. Einer Pflanze, die ich dort nicht haben wollte, hat es heuer besonders gut in meinem Rosenbeet gefallen. Die gemeine Distel wollte sich dort einnisten und das Sprichwort stimmt:
Disteln wachsen… schneller als Rosen.
Ich bin trotzdem Herr über die Lage geworden und habe mich jeden Montag an die Arbeit gemacht. Scherzhaft habe ich zu meinem Nachbarn gesagt: “Ich habe jeden Montag ‘Rosenmontag’!” Diesen Scherz konnte er wohl nicht vergessen und jedes Mal, wenn er mich danach am Montag in meinem Rosenbeet gesehen hat, sagte er:
Lieber Rosen am Montag als… Asche am Mittwoch.
Jetzt, im Juni, kann ich endlich die sprichwörtlichen Früchte meiner Arbeit ernten und mich an der reichen Blütenpracht satt sehen. Ab und zu schneide ich die Rosen noch zurecht, dabei muss ich gut aufpassen, damit die Rosen mich nicht stechen.
Wo Rosen sind… sind auch Dornen.
Nach dem Betrachten, Schneiden, Hegen und Pflegen meiner wunderschönen Rosen schlafe ich besonders gut. Von der Arbeit bin ich dann müde und der Erfolg meiner Mühen macht mich glücklich. Mein Bett fühlt sich dann besonders weich und gemütlich an. Vielleicht sagt man deswegen:
Auf Rosen gebettet sein.
So fühlt es sich auf jeden Fall an.