Alles Gute kommt vom Christkind. Eine kostenlose Sprichwortgeschichte
Max saß in seinem Kinderzimmer auf dem Boden und schrieb eine lange Wunschliste für das Christkind. “Du bist dieses Jahr aber spät dran mit deinem Wunschzettel”, fand seine Mutter, die eigentlich schon alle Geschenke besorgt hatte. “Weißt du Mama?
Der frühe Vogel… fängt den Wurm!
stimmt nicht immer.” “Ach so,” entgegnete seine Mutter und fügte hinzu: “Aber glaubst du nicht, dass die Wunschliste ein bisschen zu lang geworden ist? So viele Geschenke kann doch das Christkind gar nicht tragen!” Max sah seine Mutter an: “Ich wünsche mir lieber zu viel als zu wenig. Papa hat neulich auch gesagt:
Bescheidenheit ist eine Zier… doch weiter kommt man ohne ihr.”
“Aber du glaubst doch nicht, dass du sooo viele Geschenke bekommst?” fragte die Mutter. “Doch, ich habe mir ganz fest vorgenommen daran zu glauben. Sonntag in der Kirche hat der Pfarrer gesagt:
Der Glaube kann Berge versetzen.”
entgegnete Mäxchen und fügte hinzu: “Er hat auch gesagt, dass es auch heute noch so ist, dass
Zeichen und… Wunder geschehen!”
Da musste seine Mutter lachen. “Wir wollen mal sehen, was das Christkind am Ende unter den Baum legt. Ich weiß ja nicht, wo das Christkind wohnt und woher es die ganzen Geschenke mitbringen muss!” Max sah seine Mutter verwundert an. “Du weißt nicht wo das Christkind wohnt? Das ist doch ganz klar! Das Christkind wohnt im Himmel. Das weiß man doch:
Alles Gute… kommt von oben.
Ich habe übrigens auch ein Geschenk für das Christkind gebastelt!” Max holte ein mit Glitzerklebe und Sternen überladendes Pappgebilde aus seiner Schreibtischschublade. “Was ist denn das Schönes?” fragte seine Mutter erleichtert darüber, dass ihr Sohn nicht nur an sich selbst dachte. Es ging ihr im Alltag schon oft auf die Nerven, dass der dumme Spruch
Jeder ist sich selbst… der Nächste.
allzu oft stimmte.”Das ist eine Trostkiste!” antwortete Max “Eine Trostkiste? Muss das Christkind denn getröstet werden?” seine Mutter war überrascht. “Ich glaube schon,” seufzte Max “für die meisten ist es doch so, dass sie nach Weihnachten gar nicht mehr an das Christkind denken:
Aus den Augen… aus dem Sinn!
Ich möchte, dass das Christkind weiß, dass das bei mir nicht so ist.” Die Mutter war so gerührt, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie überlegte, ob sie nicht doch noch ein oder zwei Geschenke von der Wunschliste besorgen sollte…
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