Adventskalender-Geschichten 2019 – 6. Dezember: Der kleine Esel… und der Nikolaus

Ziemlich verschlafen war der kleine Esel an diesem Morgen aufgewacht. In der vorausgehenden Nacht hatte er sehr schlecht geschlafen. Ständig hatte er Geräusche gehört und aus dem Fenster geschaut, um zu sehen, was dort draußen los war. Sehen konnte er allerdings niemanden. Nicht mal eine Eule, die auf der Suche nach einem kleinen Mitternachtssnack war.
Ganze drei Mal war er aufgestanden um nach dem Rechten zu sehen. Als er das vierte Mal wach wurde, war er allerdings liegen geblieben. Er schob seine Unruhe auf den hellen Mond, der just in dieser Nacht durch alle Ritzen des Stalls schien, sodass es dort fast taghell gewesen war.
Nun stand der kleine Esel da, vor seiner Stalltür, und hielt seine Nase in die Morgenluft. Frisch war es draußen, aber sehr angenehm. Ein paar Minuten blieb er dort stehen und drehte sich dann langsam um, um wieder hinein zu gehen. Er war schon über der Türschwelle, als er wieder ein paar Schritte zurückging. Die Karotten lagen doch gestern Abend noch nicht vor seiner Tür?! Und der Salat?! Und die Gurken und Äpfel?!
Misstrauisch schaute der kleine Esel sich um. Als er eine Fußspur auf dem Weg entdeckte, stutzte er. Die sah nicht aus wie die Spuren, die er bisher vom Hof kannte. Er war neugierig geworden. Langsam folgte er der Spur. Wo sie ihn wohl hinführen würde?
Nach ein paar Schritten konnte er bereits sehen, wo sie endete: vor der Eingangstür des großen Hauses. Der kleine Esel überlegte: ob es dort wohl einen neuen Mitbewohner gab? Doch als er an der Tür angekommen war, sah er, dass auch dort viele kleine Köstlichkeiten und Geschenke lagen. Einige lagen auf Tellern, andere waren in Stiefel gesteckt worden. Wer die Stiefel wohl so blitzblank geputzt hatte?
Der kleine Esel schnupperte vorsichtig an den guten Gaben. Liebevoll waren dort Mandarinen und Äpfel dekoriert, Mandeln, allerlei Sorten an Nüssen, Orangen und sogar ein wenig Schokolade. Es duftete köstlich.
Der kleine Esel schaute noch einmal auf die Fußspur. Sie endete nicht etwa im Haus, nein, sie führte weiter in Richtung des Waldes. Der kleine Esel überlegte: wer würde ihnen denn so schöne Geschenke machen und dann einfach fortgehen? Er schaute sich noch einmal das schöne Bild vor der Türschwelle an. Dann trottete er in Gedanken zu seinem Stall zurück.
Als er gerade an der Möhre knabbern wollte, hörte er, wie die Haustür aufging und die Kinder sich mit einem “Oh” und “Ah” über die Teller und gefüllten Stiefel freuten. Damit hatten auch sie wohl nicht gerechnet…
Der kleine Esel schaute ihnen noch einen Moment lang zu. Dann schnappte er sich die Karotte und legte sich ins weiche Stroh. Er knabberte ein paar Stückchen ab, aber dann war er auch schon eingeschlafen. Die Nacht und der Morgen waren schließlich sehr aufregend gewesen…

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Diese Adventskalender-Geschichten vom kleinen Esel sind 2019 schon erschienen:

1. Dezember: Der kleine Esel… und das Kerzenlicht
2. Dezember: Der kleine Esel… und die Zeit
3. Dezember: Der kleine Esel… und der Plätzchenduft
4. Dezember: Der kleine Esel… und die Stille
5. Dezember: Der kleine Esel… und die Musik

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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