3. Kapitel der Deutschlandreise: Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide
Hans und Grete sind von den Externsteinen aufgebrochen und bei ihrer Tour mit dem Wohnmobil durch Deutschland in der Lüneburger Heide angekommen. Lesen Sie und die Senioren heute das dritte Kapitel unserer sommerlichen Geschichten.
Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide
Hans und Grete fuhren mit dem Wohnmobil weiter in die Lüneburger Heide. Obwohl sie gerade mal drei Stunden unterwegs waren, änderte sich die Landschaft auffällig. Wald und Berge ließen sie hinter sich, dafür sahen sie sanft geschwungene Hügel, die mit Heidekraut bedeckt waren und auf denen vereinzelt Wacholderbäume wuchsen.
Sie fanden den gut ausgeschilderten Campingplatz schnell, der allerdings wenig besucht war. Mit den Rädern fuhren sie in die kleine Stadt und ließen sich Buchweizenpfannkuchen mit Heidelbeeren und Sahne in einem Café schmecken. Anschließend kauften sie Vorräte in einem Supermarkt ein. Hans studierte das Schwarze Brett, während Grete die Einkäufe im Rucksack verstaute.
„Du, schau mal. Hier wird eine Kutschfahrt durch die Heide angeboten. Sollen wir das morgen machen?“, fragte Hans seine Frau. „Oh ja, das hört sich gut an! Und ich weiß ja, dass du Pferde liebst. Früher hatten wir ja auch eine Kutsche“, Grete steckte einen Flyer zu den Einkäufen in die Tasche. „Da rufen wir nachher mal an.“
Während Grete im Wohnmobil das Abendessen zubereitete, telefonierte Hans und organisierte den Ausflug für den nächsten Tag.
Früh am Morgen ging es mit den Rädern los. Sie fuhren durch einen Kiefernwald und kamen an einem See vorbei, an dem mehrere Angler saßen. Auf den Feldern wiegte sich das Korn sanft im Wind und die Lerchen sangen. Hans und Grete fuhren an herrlich grünen Wiesen vorbei, auf denen schwarz-bunte Kühe und Pferde grasten. Aus der Ferne sahen sie schon den Hof, der im typischen Stil der Heide gebaut war: ein rotes Hallenhaus mit rietgedecktem Satteldach und den beiden gekreuzten Pferdeköpfen im Giebel.
Die Kutsche mit zwei hübschen Haflingern stand schon abfahrtbereit im Hof, aber zuerst wurden die beiden von einem großen Leonberger Hund begrüßt. Hans und Grete waren die einzigen Fahrgäste und als Grete sich endlich von dem sanften Hund trennen konnte, ging die Fahrt los.
Sie fuhren über Sandwegen durch die dichte Heidelandschaft, sahen einen Schäfer mit seiner Heidschnuckenherde und malerische Höfe. Der Kutscher, der etwa so alt wie Hans und Grete war, erzählte Anekdoten und Geschichten, die sich in dieser einsamen Gegend zugetragen haben sollten. Als sie ein Stück durch das Moor fuhren, schauerte es Grete etwas bei den gruseligen Geschichten.
Hans erzählte, dass er auch früher ein Pferdefuhrwerk hatte, um Holz aus dem Wald zu holen. Er vermisste die Arbeit mit den Pferden.
„Ja, sagen Sie das doch gleich, dass Sie ein erfahrener Kutscher sind! Möchten Sie die Kutsche nicht nach Hause lenken?“, fragte der gute Mann. Das ließ sich Hans nicht zweimal sagen. Schnell kletterte er auf den Kutschbock und übernahm die Zügel. Vor Aufregung hatte er ganz rote Wangen. Er schnalzte und die Pferde setzten sich in Trab. Flott ging es zurück zum Stall. Hier durfte Hans sogar mithelfen, die Pferde auszuspannen und im Stall zu versorgen. Grete streichelte inzwischen den Hund und ließ sich von der Bäuerin den Garten zeigen. Gemeinsam tranken sie dann noch eine schöne Tasse Tee auf der Terrasse. Als es mit den Rädern zurück zum Campingplatz ging, pfiff Hans fröhlich vor sich hin.
Diese Geschichten von Hans und Grete auf Deutschlandreise sind außerdem schon erschienen:
Zweites Kapitel der Deutschlandreise und erster Stopp: Die Externsteine
Hans und Grete auf Deutschlandreise. Erstes Kapitel: Tausch auf Zeit
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