“Winter ade!” Eine Monatsgeschichte im Februar für die Senioren

Der Februar ist der letzte der drei Wintermonate. In der Natur verabschiedet sich der kalte Winter langsam und der Frühling kündigt sich zaghaft an. Wir Menschen bereiten uns während der Fastenzeit auf das neue Jahr vor. Lesen Sie die Monatsgeschichte zum Februar den Senioren vor und nutzen Sie sie für ein Gespräch über die kommende Fastenzeit.

Winter ade!

Es war ein nasskalter Februarmorgen, als Helga am Küchenfenster stand und in den trüben Tag blickte. Schneematsch bedeckte die Straßen und vom Himmel fielen vereinzelte dicke, nasse Schneeflocken. Die feuchte Kälte kroch durch das Fenster in Helgas kleine, gemütliche Wohnung. Helga zog die Strickjacke fester um sich und trat vom Fenster zurück. Mit einem Seufzer setzte sie sich an den Frühstückstisch und trank den letzten Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Heute war Aschermittwoch und Helga würde natürlich wie jedes Jahr in die Kirche zur Heiligen Messe gehen.



Sie zog sich warm an und machte sich auf den Weg zum Gotteshaus. Der Pfarrer predigte über Buße und die kommende Fastenzeit und verteilte das Aschekreuz.
Als Helga aus der Kirche trat, hatte sich das Wetter aufgeklart und eine fahle Sonne schien vom blassblauen Himmel. Zartes Vogelgezwitscher drang an ihre Ohren und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie blieb einen Moment stehen, um die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht zu genießen. Dann entschied sie sich, einen Spaziergang durch den Park zu machen und über die kommende Fastenzeit nachzudenken.

Während sie über die Wege schlenderte und die Wärme der Sonne genoss, überlegte sie, auf welche Dinge sie während der Fastenzeit verzichten wollte. Das wären zuallererst die Süßigkeiten, denn Helga naschte sehr gerne mal das ein oder andere Plätzchen oder aß ein Stück Kuchen. Auch Schokolade war vor ihr nicht sicher. Das täte ihr und ihren Hüften mal ganz gut, in den nächsten sieben Wochen darauf zu verzichten. Umso besser würde ihr das süße Osterbrot schmecken. Außerdem fiel ihr ein, dass sie in letzter Zeit sehr viel Unterhaltungssendungen im Fernsehen angeschaut hatte. Die waren ja nun wirklich nur zum Zeitvertreib und eigentlich nicht interessant. Helga nahm sich vor, das Fernsehgerät nicht so oft einzuschalten und dafür jeden Tag einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Es würde bald Frühling werden. Die Vögel zwitscherten und die Haselsträucher trugen auch schon Knospen. Helga entdeckte auf ihrem Weg durch den Park sogar die ersten Schneeglöckchen, die wagemutig ihre zarten Köpfchen durch die schmelzende Schneedecke streckten.

Zurück in ihrer Wohnung schlüpfte Helga in ihre warmen Filzpantoffeln und brühte sich eine Tasse Kamillentee auf. Sie freute sich auf die nächsten Wochen. Die Fastenzeit war nicht nur eine Zeit des Verzichts, sondern auch die bewusste Entscheidung für eine innere Reinigung und Erneuerung. In der Stille ihres Zuhauses nahm Helga sich vor, diese Zeit der Besinnung und des Fastens zu nutzen, um sich auf das kommende Frühjahr vorzubereiten. So wie die Natur sich auf das kommende Leben vorbereitete und dem Winter „Ade“ sagte.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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