Ostergeschichten für Senioren: Osterfrühstück im Sonnenschein

Die kommende Ostergeschichte erzählt von Nächstenliebe an Ostern. Ein gemütliches Frühstück an Ostern führt Bärbel, ihre Familie und ihre Nachbarin Hildegard zusammen.

Ostergeschichten für Senioren: Osterfrühstück im Sonnenschein

Bärbel genoss an diesem Tag die ersten Sonnenstrahlen in ihrem Garten. In eine dicke Jacke gehüllt fror sie nicht, denn die Temperaturen waren noch nicht zweistellig. Die frische Luft tat ihr gut und bald schon nahte der Frühling. Violette Krokusse und weiße Schneeglöckchen ragten aus der Erde. Die Blaumeise baute ihr Nest in dem Vogelhaus, das Bärbel jedes Jahr an ein und demselben Baum aufhängte. Nur zu gern beobachtete sie die Vögel. Ein Rotkehlchen badete in der Schale mit Wasser, die Bärbel stets mit frischem Wasser befüllte. Bald schon würde Mutter Natur noch mehr Tiere und bunte Blumen hervorbringen. Darauf freute sie sich jedes Jahr.

Ein anderes Ereignis, das ihr große Freude bereite, war das Osterfest. Dann kam ihre ganze Familie angereist, um zusammen ein gemütliches Osterfrühstück im Sonnenschein zu genießen. Mit ihrer Tochter Anette, die mit ihrer Familie nur eine Straße entfernt wohnte, bereitete sie die lange Tafel auf ihrer Terrasse vor. Natürlich musste das Wetter mitspielen, doch daran hatte Bärbel keinen Zweifel. Ihr Sohn lebte mit seiner Familie einige Kilometer weit entfernt. Das war der Grund, warum das Osterfest für Bärbel so wichtig war: Die ganze Familie kam an diesem Sonntagmorgen zusammen und es herrschte eine fröhliche Stimmung. Die großen und kleinen Kinder suchten nach den bunten Ostereiern und es gab Bärbels berühmten Osterzopf zum Frühstück.

Ihre Nachbarin Hildegard beobachtete das Geschehen mit Adleraugen. Sie war sehr neugierig, was Bärbel den ganzen Tag machte. Ihre Gärten waren durch einen Zaun mit einem kleinen Tor verriegelt. Beide verstanden sich gut, doch das ständige Beobachten gefiel Bärbel nicht.

Dabei musste Hildegard gar nicht eifersüchtig sein. Ihre Tochter, der Schwiegersohn und die kleine Enkeltochter kamen ja auch jedes Jahr zu Ostern mit dem Zug zu ihr, um ein gemeinsames Osterfrühstück zu erleben.

An dem Ostersonntag stand Bärbel früh auf. Sie konnte einfach nicht mehr schlafen vor lauter Vorfreude. Der Osterzopf, den sie noch am Vorabend gebacken hatte, duftete herrlich. Ihre Tochter Anette kam zur vereinbarten Zeit, um den Tisch nach draußen zu stellen und einzudecken. Bärbel spielte den Osterhasen und versteckte die bunten Eier im hohen Gras. Sie achtete darauf, dass die brütenden Vögel im Vogelhaus nicht gestört wurden.

Mit einem Lächeln im Gesicht blickte sie zum Garten von Hildegard hinüber. “Warum ist denn noch kein Tisch gedeckt? Hildegards Familie kommt doch gleich.” Hildegard war zu Hause, das wusste Bärbel ganz genau.

Etwas betrübt ging sie ins Haus, wo sie ihrer Tochter Anette von ihrer Beobachtung berichtete. Kurzerhand ging Bärbel mit einem Stück Osterzopf in der Hand zum Tor im Garten und rief nach Hildegard. Diese kam heraus und erzählte, dass der Zug, den ihre Familie gebucht hatte, ausgefallen sei.

Bärbel fasste sich ein Herz und lud Hildegard zum Osterfrühstück im Sonnenschein ein. Der Ostersonntag war für alle ein schönes Erlebnis und als Dank lud Hildegard sie zum nachgeholten Frühstück mit ihrer Familie am darauffolgenden Sonntag ein.

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