Marmelade kochen. Eine Bewegungsgeschichte für Senioren

Bei dieser Bewegungsgeschichte sitzen die Senioren und ahmen die Bewegungen, die fett gedruckt sind, nach.
Es gilt der Grundsatz: jeder nur, soviel er kann.



Marmelade kochen

Heute morgen überlegt Ursel, dass es Zeit ist, die Erdbeeren zu pflücken und Marmelade zu kochen.

Sie zieht ihre Gartenschuhe an, nimmt einen Korb mit und geht in den Garten.
Vorsichtig tritt sie zwischen die Erdbeerpflanzen und bückt sich um zu schauen, welche Erdbeeren schön rot und reif sind, um gepflückt zu werden. Mit der einen Hand hält sie die Blätter der Pflanze zur Seite und mit der anderen Hand löst sie die Früchte von den Stängeln. Dann legt sie die Erdbeeren vorsichtig in ihren Korb. Wenn alle roten Erdbeeren gepflückt wurden, stellt sie ihren Korb ein Stückchen weiter und geht zur nächsten Pflanze. Ab und zu nascht Ursel auch einmal eine Erdbeere. Dann bückt sie
sich wieder, hält mit einer Hand die Blätter zur Seite und pflückt mit der anderen die Früchte ab. Sie legt die Früchte in ihren Korb, stellt diesen ein Stückchen weiter und geht zur nächsten Pflanze. Das ist sehr mühselig und zwischendurch muss sie sich auch einmal recken und strecken und tief durchatmen. Am Ende der Reihe schüttelt sie ihre Arme und Beine aus, atmet noch einmal tief ein und aus und geht zum nächsten Beet, wo sich alles wiederholt.

Als der Korb voll ist, geht Ursel ins Haus. Sie lässt Wasser in eine große Schüssel und wäscht die Erdbeeren. In einem Sieb lässt sie sie abtropfen und macht sie danach sauber. Dann holt sie vom Küchenschrank die Waage. Die steht ganz oben und Ursel muss auf einen Stuhl steigen und sich recken, damit sie an die Waage kommt. Sie stellt sie auf den Tisch. Gelierzucker ist im Vorrat, sie geht dorthin und muss sich bücken, weil er ganz unten steht. Die Gläser für die Marmelade sind im Keller. Sie geht vorsichtig mit ihrem Korb am Arm die Kellertreppe herunter, sie nimmt die Gläser aus dem Regal, legt sie vorsichtig in ihren Korb und steigt die Treppe wieder hoch. In der Küche spült sie die Gläser noch einmal gründlich ab. Dann setzt sie sich auf einen Stuhl und macht eine Pause. Sie schüttelt ihre Beine und wackelt mit ihren Füßen, sie schlenkert ihre Arme und Hände aus. Ursel atmet ein paar Mal tief ein und aus.

Sie nimmt den großen Topf aus dem Schrank und stellt ihn auf den Herd. Sie wiegt die Erdbeeren ab und füllt sie in den Topf, dann misst sie den Zucker ab und gibt ihn zu den Erdbeeren. Sie stellt den Herd an und rührt alles gut durch, damit es nicht anbrennt. Als der Zucker mit den Erdbeeren verkocht ist, stellt sie den Herd ab, nimmt den Topf und füllt mit einer Kelle die Marmelade in die Gläser. Sie schraubt die Deckel darauf und stellt die Gläser auf den Kopf.

Sie spült den Topf und das andere Geschirr ab, trocknet es ab und stellt alles zurück an seinen Platz. Dann setzt Ursel sich an den Küchentisch und schreibt Etiketten für die Marmeladengläser, die sie danach aufklebt. Bis auf ein Glas, legt Ursel die Gläser wieder in den Korb, geht vorsichtig die Kellertreppe herunter und stellt die Marmelade ins Regal. Dann steigt sie wieder vorsichtig die Treppe hoch und setzt sich auf einen Stuhl. Sie schüttelt noch einmal Beine und Arme aus und atmet tief durch. Sie kocht sich eine Tasse Kaffee und isst dazu ein Erbeermarmeladenbrot.

Ein Teil unserer Bewegungsgeschichten ist als Buch in der SingLiesel Mal-alt-werden.de – Edition erschienen. Lesen Sie hier unsere Buchvorstellung zum Band Geschichten zum Bewegen.



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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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