“Konzert im Völkerschlachtdenkmal” Eine kostenlose Geschichte zum Vorlesen

Das Völkerschlachtdenkmal erinnert an die verheerende Schlacht der Allianz gegen Napoleons Truppen, bei der über 100.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Nun wird das Denkmal vielseitig kulturell genutzt. Lesen Sie den Senioren unsere kostenlose Geschichte “Konzert im Völkerschlachtdenkmal” vor.



Konzert im Völkerschlachtdenkmal

Ruth und Heinz waren schon seit vielen Jahren verheiratet und teilten eine tiefe Verbundenheit zur Musik miteinander. Sie hatten sich vor rund fünfzig Jahren bei einem Konzert des Gewandhausorchesters in Leipzig kennengelernt und seitdem viele verschiedene klassische Konzertaufführungen besucht. Als sie hörten, dass der Denkmalchor wieder einmal im Völkerschlachtdenkmal auftreten würde, beschlossen sie, an dieser besonderen Veranstaltung teilzunehmen. Das Denkmal war ein Ort von historischer Bedeutung und die Idee, dort einem Chorkonzert beizuwohnen, faszinierte sie.

Als die beiden am Abend ankamen, war das Völkerschlachtdenkmal in ein Meer aus Lichtern getaucht und spiegelte sich im ruhigen Wasserbecken wieder. Eine zauberhafte Atmosphäre lag über der Szenerie. Ruth und Heinz standen eine Weile stumm da und bewunderten das glanzvolle Bild. Sie gingen die breite Treppe hinauf, die zum Eingang des Denkmals führt, und betraten den monumentalen Innenraum. In der Mitte der Bühne standen die Sänger, umgeben von den hohen Statuen der steinernen Totenwächter, die sich im Halbkreis auf ihre Schilde stützen.

Das Ehepaar fand seine Plätze und ließ sich von der Musik mitreißen. Der Klang des Chores war einmalig, erhob sich in die Luft und füllte den Raum aus. Die Lieder stellten eine Erinnerung an die Vergangenheit und eine Ehrung der vielen tausend Toten dar, die ihr Leben auf dem Schlachtfeld verloren hatten. Die Stimmen der Sänger füllten den Raum und verliehen den alten Gemäuern neues Leben. Während des Konzerts legte Heinz sanft seine Hand auf Ruths und sie lächelten sich zu. Sie hatten so viele Jahre gemeinsam verbracht und Höhen und Tiefen miteinander geteilt. In diesem Moment fühlten sie sich wieder jung und voller Leben. Die Musik berührte ihre Herzen und erinnerte sie daran, wie kostbar ihre gemeinsame Zeit war.

Als das Konzert zu Ende ging und die letzten Töne verklungen waren, standen Ruth und Heinz langsam auf und verließen das Denkmal. Sie schritten Hand in Hand die Treppe hinunter, während das Licht der Laternen ihren Weg erhellte. “Heinz, schau dir das an“, flüsterte Ruth, als sie auf das Wasserbecken zeigte, das die Lichter der Laternen und des Denkmals widerspiegelte. „Es sieht aus wie der Sternenhimmel, der sich im Wasser spiegelt.“ Ergriffen von dem zauberhaften Anblick und erfüllt von der erhabenen Musik, gingen die beiden Eheleute langsam nach Hause.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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