Intelligenz im Alter

Wie intelligent bist du? Über die Entwicklung der Intelligenz im Alter.

Intelligenz scheint eine feste, messbare Größe zu sein. Gibt man „Intelligenz“ oder „Intelligenztest“ bei einer Suchmaschine ein, erhält man zahllose Ergebnisse. Das Thema scheint die Menschen zu interessieren. Gehört man mit seinen intellektuellen Fähigkeiten zum Durchschnitt? Oder liegt man vielleicht sogar darüber? Oder… Gott bewahre… darunter? Doch so einfach wie die ganzen Tests es vorgaukeln ist die Messung der Intelligenz nicht. In dem Punkt was Intelligenz überhaupt ist, kommen unterschiedliche Forscher, zu unterschiedlichen Ergebnissen und Einschätzungen. Ein viel zu Rate gezogenes Zitat stammt daher von Boring (1923), er gibt an, „daß Intelligenz das sei, was die Tests testen“ (vgl. Boring, 1923. zit. nach Funke/ Vaterrodt-Plünnecke, 2009). Zentral für die Betrachtung der Intelligenz (im Alter) sind die Aspekte: Multidimensionalität, Multidirektionalität und interindividuelle Unterschiede.



Multidimensionalität

Intelligenz besteht aus verschiedenen Dimensionen. Ein Beispiel hierfür ist die fluide und die kristalline Intelligenz. Die allumfassende Intelligenz existiert nicht.

Multidirektionalität

Es gibt keine Entwicklung in eine festgelegte Richtung. Die Entwicklungen können in unterschiedliche oder gleiche Richtungen, gleichförmig oder ungleichförmig, ähnlich oder verschiedenartig verlaufen.

Interindividuelle Unterschiede

Die Menschen innerhalb einer Altersgruppe sind nicht homogen. Die Unterschiede zwischen den Angehörigen einer Gruppe können größer sein als die zwischen den Gruppen.

Langzeitgedächtnis

Die Aufnahmekapazität unseres Langzeitgedächtnisses scheint unbegrenzt zu sein. Informationen werden gesammelt, geordnet und abgespeichert. Während wir uns viele Informationen für eine Stunden oder Tage einprägen können, schaffen es wenige Informationen für den Rest des Lebens abgespeichert zu werden.

Fluide Intelligenz

Mit der fluiden Intelligenz sind Fähigkeiten der Informationsverarbeitung gemeint. Zentral sind Reaktionsgeschwindigkeit und die kognitive Beweglichkeit. Die fluide Intelligenz nimmt im Alter ab.

Kristalline Intelligenz

Mit der kristallinen Intelligenz sind im Laufe des Lebens erworbenes Fakten- und Erfahrungswissen gemeint. Diese Intelligenz kann bis ins Alter hinein stabil bleiben.



Intelligenzmessung

Da es keine allgemein akzeptierte Definition der Intelligenz gibt, gibt es auch keinen allgemein akzeptierten Intelligenztest. Unterschiedlichste Fähigkeiten können mit Hilfe der Test gemessen werden. Wichtige Aspekte, die hierbei meist Berücksichtigung finden sind: Vorstellungsvermögen, Gedächtnisleistung, Denkprozesse, Lernfähigkeit, Sprachflüssigkeit, Konzentrationsfähigkeit und die Fähigkeit zum Umgang mit Symbolen und Zahlen. Weit verbreitet sind unter anderen der Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Erwachsene und Kinder (Abkürzungen: HAWIE und HAWIK) und der Binet-Simon-Test.

Intelligenzquotient

Der Intelligenzquotient ist ein Normwert und bezieht sich immer auf eine Altersgruppe. Der Durchschnittswert der Bevölkerung liegt bei hundert. Von einer „normalen“ Intelligenz spricht man bei Werten zwischen 85 und 115 IQ-Punkten. Nach dem Binet-Simon erreichen 46% der Menschen Werte zwischen 90 und 110%.

Trainierbarkeit

In einem Punkt sind sich alle Experten einig: Intelligenz kann man trainieren!

Quellen:

Bauer, Ingrid/ Friese, Andrea/ Graef, Henrike/ Halbach, Anne/ Rötzer, Karin (2009): Ganzheitliches Gedächtnistraining. Ausbildungsmappe Aufbaukus 1. 7. Idstein: Bundesverband Gedächtnistraining e.V..
Funke, Joachim, Vaterrodt-Plünnecke, Bianca (2009). Was ist Intelligenz?. 3.München: Beck.
Martin, Mike/ Kliegel, Matthias (2019): Psychologische Grundlagen der Gerontologie. 3. Stuttgart: Kohlhammer.
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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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