Impulsgestützte Kurzaktivierung zu dem Thema Drachen
Ziel der impulsgestützten Kurzaktivierung bei Menschen mit Demenz ist das Wecken von Erinnerungen durch das Erzählen einer kleinen Anekdote oder Geschichte.
Die Teilnehmenden nehmen das Material während des Erzählens der Anekdote in die Hand. So wird die Kurzaktivierung haptisch und visuell unterstützt.
Im Mittelpunkt steht nicht die Anekdote selbst, sondern das sich anschließende Gespräch.
Benötigtes Material:
Drachen
Anekdote:
Als ich ungefähr 8 Jahre alt war, habe ich das erste Mal einen Drachen steigen lassen. Der Drache war nicht selbst gebastelt, meine Tante hatte ihn mir zu meinem Geburtstag geschenkt.
Der Drache war mir trotzdem, schon bevor ich ihn das erste Mal steigen ließ, sehr ans Herz gewachsen.
Der Grund dafür, dass ich den Drachen nicht sofort steigen ließ, war das mein Vater in dieser Zeit
immer sehr spät von der Arbeit nach Hause kam.
Meine Mutter war der Ansicht, dass “Drachen steigen lassen” eine Aufgabe für Väter war. So musste ich bis zum Wochenende warten.
Für einen Achtjährigen, war das eine sehr lange Zeit, schließlich hatte ich in dem Jahr an einem Montag Geburtstag.
Doch irgendwann kam das Wochenende und meine Vater und ich gingen direkt nach dem Frühstück, ich hatte vor Aufregung kaum einen Bissen
runter bekommen, mit dem Drachen auf ein nahe gelegenes Feld.
Erfürchtig lauschte ich den Erklärungen meines Vaters über die Windrichtung und merkte mir genau wie ich die Schnur halten mussten.
Dann stieg mein Drache in die Lüfte. Ich weiß noch genau wie glücklich ich in diesem Moment war.
Später bin ich noch oft mit meinem Vater zum Drachen steigen lassen gegangen.
Das Glücksgefühl wenn mein Drache sich in die Lüfte erhob, hatte ich auch später noch jedes Mal.
Mögliche Themen für ein anschließendes Gespräch:
Drachen steigen lassen
Geschenke aus der Kindheit
Zeitempfinden als Kind
Aufgabenverteilung von Müttern und Vätern
Besondere Kindheitserinnerungen
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