Immer diese Spinnen. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Herbst

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre kurzen Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz im Herbst eine biografische Erzählung und Gesprächsimpulse rund um Spinnen vorbereitet.
Beginnen Sie die Begegnung mit dem Vorlesen der Erzählung und nutzen Sie die biografischen Fragen, um in persönliche Gespräche einzusteigen und Unterhaltungen zu gestalten.

So war das damals …

Vor Spinnen hat Sophie sich früher gefürchtet. Sie weiß noch ganz genau, wie sich das angefühlt hat, wenn sie die steile Treppe in den feuchten Keller hinuntergestiegen ist und nie wusste, wann ihr die erste Spinne begegnen würde. Das schwache Licht gab ihr zahlreiche Möglichkeiten, auch dort Spinnen zu sehen, wo gar keine waren. Im Erwachsenenalter konnte sie ganz anders damit umgehen. Als junge Erwachsene war sie diejenige, die die Spinnen ohne Zögern oder ein mulmiges Gefühl in die Freiheit entließ, wenn sie sich mal wieder ins Wohnzimmer verlaufen hatten. Etwas hatte sich im Laufe der Zeit verändert. Aus Angst sind Ruhe und Verantwortung geworden. Und die fühlten sich gut an.



Gesprächsimpulse

Viele Menschen – Kinder wie Erwachsene – fürchten sich vor Spinnen. Wie fühlen Sie sich in der Gegenwart von Spinnen im Zimmer? Haben Sie Angst, ekeln Sie sich oder ist Ihnen ihre Anwesenheit egal? Hat sich in diesem Gefühl im Laufe der Jahre etwas verändert?

Haben Sie in einem Zuhause gelebt, in dem es viele Spinnen gab? Wurden Spinnen und ihre Netze entfernt? Wenn ja, wie? Oder blieben Sie ungestört dort, wo sie waren?

Wenn ich an den alten Keller in meinem Elternhaus denke, erinnere ich mich sofort an den besonderen Geruch in den Räumen dort. Haben Sie auch solche Erinnerungen an Ihren Keller (in der Kindheit/ im Erwachsenenalter/ an den Keller des letzten Wohnorts/ den jetzigen)?

Hatten Sie früher Angst, wenn Sie in einen Keller gegangen sind? Oder war das in den Keller gehen etwas Besonderes, das mit schönen Dingen verbunden war, zum Beispiel mit Eis holen oder dem Duft frisch gewaschener Wäsche?

Haben sich im Laufe Ihres Lebens bestimmte Einstellungen oder Haltungen zum Leben verändert? Sind Sie in manchen Lebensbereichen ruhiger geworden? Oder sehen Sie einige Dinge auch wichtiger als früher? Für welche Bereiche hat sich Ihr Verantwortungsgefühl verändert? Worauf passen Sie mehr auf?

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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