Im Angesicht des Fuchses. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Herbst

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre kurzen Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz eine biografische Erzählung und dazu passende Gesprächsimpulse vorbereitet, mit deren Hilfe Sie Gespräche initiieren und Unterhaltungen begleiten können.

Bringen Sie nach Möglichkeiten gerne ein Bild oder eine Figur von einem Fuchs mit. Alternativ können Sie Naturmaterialien aus dem Wald mitbringen und anschaulich dekorieren.



So war das damals …

„Pass bloß auf die Kaninchen auf, dass sie ja nicht der Fuchs holt!“, die Stimme ihres Großvaters hatte Maria wieder und wieder in ihren Ohren, wenn sie abends die Kaninchenställe zumachte. Opa hatte schon die wildesten Geschichten über Füchse erzählt und Maria hatte tatsächlich ein wenig Angst. Bis… ja, bis sie eines Tages auf einem Ausflug mit dem Fahrrad einem Fuchs begegnet ist. Er war gar nicht so groß, wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Es schien sogar, als habe er Angst vor ihr. Er hatte wunderschönes, rotbraunes Fell, das in der Sonne glänzte. Sein Gesicht war filigran gezeichnet. Sein Blick warmherzig. Sie wusste, dass er wahrlich kein Tier zum Kuscheln war und sie die Kaninchen beschützen musste. Ihre eigene Angst vor ihm war jedoch ab diesem Tag viel kleiner geworden.

Gesprächsimpulse

Haben Sie schon einmal einen Fuchs in freier Wildbahn gesehen? Wie sah diese Begegnung aus? Wie haben Sie sich gefühlt?

Kleintiere wie Kaninchen, Gänse und Hühner gehören zu den von Füchsen gejagten Tieren. In manchen Gegenden dringen sie auch in Gärten ein. Haben Sie schon einmal einen Fuchs in Ihrem eigenen Garten beobachtet oder erlebt? Mussten Sie eventuell kleine Haustiere vor Füchsen schützen?

In Fabeln ist der Fuchs unter dem Namen Reineke bekannt. Er wird als falsch, listig, schlau und als Einzelgänger dargestellt. Haben Sie in Ihrem Umfeld schon einmal eine Person gehabt, die Sie – anhand ihrer Charakterzüge – (heimlich) mit einem Fuchs verglichen haben?

Füchse sind mitunter auch sehr schöne Tiere, die im Kontakt mit Menschen sehr scheu sind. Die Person in der Geschichte kann den Jagdinstinkt von der Schönheit und der Besonderheit des Tieres trennen. Können Sie das? Können Sie Situationen in ihrem Leben oder menschliche Charaktere von zwei Seiten betrachten und das Gute und auch das Schwierige sehen?

In dem Lied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ wird dem Fuchs geraten, sich in acht zu nehmen, um nicht dem Jäger vor die Flinte zu laufen. Können Sie sich an Momente Ihrer Kindheit erinnern, in denen Sie das Lied gesungen haben? Waren Sie dem Fuchs in diesen Momenten wohlgesonnen? Haben Sie das Lied gerne gesungen?

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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