Der Begriff “Beschäftigung” in der Arbeit mit Menschen mit Demenz…

Manchmal ist es schon fast zynisch, wie lange und ernst im Bereich der Altenpflege über Begrifflichkeiten gestritten wird. Sprache ist meiner Meinung nach sehr wichtig. In Deutschland gibt es im Bereich der Altenpflege aber meiner Meinung nach VIEL wichtigere und dringendere Probleme. An den Begriffen “Beschäftigung” und “Aktivierung” von Menschen mit Demenz wird manchmal kritisert, dass die Rolle des Menschen mit Demenz dabei nicht zum Tragen kommt. Aber was heißt Beschäftigung bei Demenz oder Beschäftigung im Allgemeinen überhaupt?

Was sagt der Duden?

Auf Duden-Online [DUDEN 2013] wird als Bedeutung für das Wort Beschäftigung
„Tätigkeit, mit der man seine Arbeits- oder Freizeit ausfüllt“ (http://www.duden.de/rechtschreibung/Beschaeftigung#Bedeutung1a)
vorgeschlagen. Bezogen auf Menschen mit Demenz stößt diese Definition an ihre Grenzen. Wie die schon dargestellten Symptome nahelegen, lässt die Fähigkeit sich selbst eine Tätigkeit zu suchen nach und das in der Definition enthaltene „mit der man seine“, legt eine selbstständig gewählte Tätigkeit nahe. Das Wort „Tätigkeit“ scheint auch im Alltagsverständnis der Definition von „Beschäftigung“ sehr nahe zu kommen, ist allerdings für die Arbeit mit Menschen mit Demenz nicht weitreichend genug.

Eine eigene Defintion!

Die Möglichkeiten, selbst tätig zu werden, nehmen in einem späten Stadium der Demenz ab und ein Beschäftigungsangebot kann unter Umständen nur noch aus einer Stimulation der Sinne bestehen.
Aus diesen Besonderheiten heraus wurde eine eigene Definition entwickelt.
Tätigkeiten, die mit Menschen mit Demenz ausgeführt oder ihnen angeboten werden um mit ihnen ihre Freizeit zu gestalten. Eine sekundäre therapeutische oder pflegerische Intention kann, muss aber nicht vorliegen. Zur Beschäftigung gehören in diesem Verständnis auch die passive Teilnahme und das Angebot von Reizen mit dem Ziel der Sinnesstimulation.

 

 

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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