Bikini. Ein skandalöses Kleidungsstück. Eine Geschichte nicht nur für Senioren

„Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka dot Bikini“ (Bryan Hyland).

Eine Erinnerungsgeschichte für Senioren



Bikini

Ein skandalöses Kleidungsstück neben dem Minirock war zweifellos der Bikini. Er wurde benannt nach dem Atoll im Südpazifik, das durch die Atomtests in den 50er Jahren traurige Berühmheit erlangt hat. Zum Modeaccessoire wurde er in den 60erJahren, aber als Kleidungsstück gab es ihn schon in der Antike. Damals trugen ihn römische Sportlerinnen. Aus der Mottenkiste wurde er dann sogar schon 1900 gekramt, aber lediglich Anhänger der Freikörperkultur trugen ihn. In den 1920er Jahren gab es die „Palm Beach Combination“ – ein BH-ähnliches Oberteil mit kurzem Rock oder Miederhose. Das wurde aber in den 1930er Jahren – wer hätte es nicht geahnt – mit dem sogenannten Zwickelerlass verboten. Das tragen eines Bikinis in der Öffentlichkeit wurde von den Nazionalsozialisten untersagt. ( Allerdings trug Eva Braun auch Bikini – soviel dazu.)

In den 50er Jahren konnte sich der Bikini noch nicht durchsetzen, da das Schönheitsideal der Frau eine starke Oberweite, runde Hüften und eine Wespentaille diktierte. Beim Badeanzug mit figurmodelliertem Innenleben funktionierte das, daher kam für die breite Masse ein Bikini nicht in Frage. 1953 machten Marylin Monroe und Brigitte Bardot gute Figur im Zweiteiler.

Und dann kam James Bond. 1962 trug Ursula Andress als Bondgirl einen Bikini in „007 jagt Doctor No“ und das verpönte Kleidungsstück wurde zum Modeschlager. Der „Doctor No“- Bikini wurde übrigens 2001 für 60.000 Dollar versteigert. Apropos Kino: in den sogenannten Strandfilmen trugen die bösen Mädchen Bikini und die braven einen Einteiler. Trotzdem war das Tragen von Bikinis immer noch an vielen Stränden nicht erlaubt und wurde bestraft.
Eine Zeit lang wurde der Bikini nochmals durch einen Einteiler verdrängt, dessen Ober- und Unterteile andersfarbig waren und bei dem man einen Gürtel trug. So täuschte man dann Zweiteiligkeit vor.

Nach 1965 wurde das Wirtschaftswachstum deutlich spürbar. „Sex sells“ lautete ein Werbeslogan. Die Werbung setzte vom Autoreifen bis zum Schuppenshampoo hemmungslos auf die neue Wunderwaffe. Im Zuge der Jugendrevolte und der Frauenemanzipation etablierte sich der Bikini und heute ist er aus den Kleidungsschränken und Freibädern nicht mehr wegzudenken.

Erinnern Sie Sich noch an Ihren ersten Bikini?

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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