Beschäftigung bei Demenz. Inklusive der drei beliebtesten Beschäftigungsideen
Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, können sich oft nicht mehr aus eigenem Antrieb beschäftigen. Um die Sinne anzuregen und vorhandene Fähigkeiten so lange wie möglich erhalten zu können, ist es wichtig, die Betroffenen regelmäßig mit Beschäftigungsangeboten zu aktivieren. Dabei spielt auch die soziale Integration, zum Beispiel Aktivierungen in kleinen Gruppen, eine bedeutende Rolle.
Zur Beschäftigung bei Demenz gehören unter Anderem Bewegungsangebote, Gedächtnistraining, Vorlesegeschichte, Entspannungseinheiten, Mal- und Bastelangebote, sowie hauswirtschaftliche Tätigkeiten.
Die wohl bekannteste Form der Beschäftigung ist die 10-Minuten-Aktivierung, die man zu fast allen Themen anbieten kann. Und für Menschen mit Demenz sind musikalische Angebote in Aktivierungen mit die beliebtesten. Nicht umsonst gilt die Musik als “der Königsweg” in der Beschäftigung und Betreuung von demenziell veränderten Menschen.
Die 3 beliebtesten Beschäftigungsideen für Menschen mit Demenz
- Sprichwörter. Sprichwörter vervollständigen ist die allerbeliebteste Beschäftigung für Menschen mit Demenz. Eine Hälfte eines Sprichwortes wird vorgelesen und die Mitmachenden vervollständigen das Ende. Auch verdrehte Sprichwörter zu korrigieren oder Sprichwortgeschichten zu ergänzen sind äußerst beliebt. Wir veröffentlichen hier regelmäßig kostenlose Ideen mit Sprichwörtern.
- Musik. Wer mit Menschen mit Demenz arbeitet kennt sie: Menschen, die nicht mehr sprechen, aber singen können. Auch beim Tanzen überraschen viele Menschen mit Demenz durch plötzlich auftauchende Fähigkeiten, die Niemand erahnen konnte. Bewegungslieder, Sitztänze, sowie kostenlose Ideen rund um Volkslieder und Schlager finden Sie hier.
- Kegeln. Kegeln ist in Deutschland (zumindestens gefühlt) Volkssport Nummer 1. Viele Menschen mit Demenz haben in jüngeren Jahren gekegelt. Mit großen Holzkegeln oder erhöhten Kegelbahnen, ist das Kegeln auch bei Menschen mit Demenz noch lange umsetzbar.
Was sollte man bei der Auswahl der Angebote beachten?
Grundsätzlich ist wichtig, dass die Art, das Thema oder die Gestaltung der Beschäftigungsangebote zu den persönlichen Interessen der Betroffenen passt und an die individuelle Lebensgeschichte anknüpft. Der biografieorientierte Ansatz in der Betreuung und Beschäftigung bei Demenz hat sich in der Praxis durchgesetzt – und bewährt.
Häufig ist es so, dass man sich im Alter weiter gerne mit den Dingen beschäftigt, die einen im Leben lange begleitet haben. Bekannte Handlungen, Formen und Bewegungen wecken das Interesse, vermitteln Sicherheit und schaffen Vertrauen. Viele demenziell erkrankte Menschen sind aufgrund der kognitiven und körperlichen Einschränkungen, die die Demenz und das hohe Alter mit sich bringen, zu tiefst verunsichert. Die vertrauten Dinge regen zum Mitmachen an und machen es für Viele leichter, sich in die Angebote und die Gruppen zu integrieren.
- Kurz aber regelmäßig. Da die Aufmerksamkeit und die Ausdauer der Betroffenen mit zunehmendem Alter und Fortschreiten der Erkrankung abnehmen, sollten Beschäftigungsangebote für Menschen mit Demenz kurz aber regelmäßig durchgeführt werden. So überfordern wir die Teilnehmer nicht, manche Übungen werden effizienter und die regelmäßigen Angebote schaffen auch wieder Vertrauen.
- Elemente. Die Elemente, mit denen man Beschäftigungs- und Aktivierungsangebote gestalten kann sind vielfältig. Besonders bewährt haben sich der Einsatz von Musik und die Integration von Elementen, die die Wahrnehmung der Betroffenen anregen. Da auch die Fähigkeiten unserer Sinnesorgane mit zunehmendem Alter schwinden, ist es wichtig, sie regelmäßig durch verschiedene Reize zu aktivieren.
- Erfolgserlebnisse. Menschen brauchen Erfolgserlebnisse. Menschen mit Demenz, die unter ihrer Erkrankung leiden, umso mehr! Die Beschäftigungsangebote sollten daher für die Betroffenen unbedingt mit Erfolgserlebnissen verbunden sein. Das Gefühl, etwas geschafft zu haben, ist unglaublich wichtig für das Selbstwertgefühl der Senioren und führt dazu, dass sie Freude an Ihrem Angebot haben. Diese kann oft sogar noch einen Moment, über die Beschäftigung hinaus, andauern.
- Wohlfühlen. Das Wichtigste ist, dass die Senioren sich wohlfühlen! Nehmen Sie eine positive und wertschätzende Grundhaltung ein. Versuchen Sie, alle Teilnehmer in das Angebot zu integrieren, indem Sie jeden im Verlauf (mit Namen) ansprechen. Manchmal ist es auch schon ein Erfolg, wenn jemand einfach nur dabei ist.
Und auch Menschen mit Demenz haben das Recht “Nein” zu sagen. Ablehnungen sollte man unbedingt akzeptieren.
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Mit folgenden Rituale kann ich widererkennungswert schaffen
zum Beispiel Begrüßungs- und Abschiedsrituale, oder Lieder oder bestimmte Übungen
Claudia Kraft