Es weihnachtet sehr. Mit Manni und Finchen durch das Jahr
Das Jahr geht zu Ende. Weihnachten steht vor der Tür und Manni und Finchen erleben gemeinsam ein frohes Fest. Dies ist die letzte Geschichte in unserer Reihe “Mit Manni und Finchen durch das Jahr”.
Es weihnachtet sehr
Manni lebte gemeinsam mit seiner treuen Rauhaardackeldame Finchen in einer kleinen Wohnung in einem Mietshaus im Ruhrgebiet. Es war der 23. Dezember, und die weihnachtliche Stimmung hatte das gesamte Haus erfasst. Die Lichterketten glitzerten in den Fenstern und der Duft von Plätzchen lag in der Luft.
An diesem Tag hatte Manni zwei kleine Weihnachtsbäume besorgt. Der eine war für Frau Becker, die alte Dame, die im Erdgeschoss wohnte. Frau Becker war schon lange verwitwet und ihre Kinder wohnten weit weg, sodass sie oft allein war. Manni mochte sie sehr und sie hatten eine kleine Tradition entwickelt, sich gegenseitig zu Weihnachten zu beschenken. Mit dem Baum unter dem Arm und Finchen an seiner Seite, klingelte er bei Frau Becker. „Ach, Manni, wie lieb von Ihnen!“, rief die alte Dame, als sie die Tür öffnete und den Baum sah. Ihre Augen leuchteten vor Freude. Manni stellte ihr den Baum auf und half, ihn zu schmücken. Zum Dank überreichte ihm Frau Becker einen großen Teller mit frischgebackenen Weihnachtsplätzchen und einen Kauknochen. „Hier, für Sie und die liebe Finchen. Frohe Weihnachten!“, sagte sie lächelnd.
Zurück in seiner Wohnung begann Manni, den zweiten Baum aufzustellen. Doch dieser wollte nicht in den Ständer passen. Manni seufzte tief und holte eine Säge aus dem Keller. Er begann, den Stamm des Baumes zu bearbeiten. Es war eine mühsame Arbeit, und der Schweiß stand ihm bald auf der Stirn. Endlich passte der Baum in den Ständer, aber nun stand er schief. Also musste Manni nochmal sägen. Nach mehreren Anläufen und einigen Flüchen stand der Baum schließlich gerade. Manni wischte sich den Schweiß von der Stirn und drehte sich zu Finchen um, die bis eben noch auf dem Boden gelegen und den Kauknochen bearbeitet hatte. Doch nun war Finchen verschwunden – und die Weihnachtsplätzchen von Frau Becker ebenfalls. Ein leises Rascheln kam unter dem Sofa hervor. Als Manni nachsah, entdeckte er Finchen, die sich schuldbewusst unter dem Sofa verkrochen hatte, umgeben von Krümeln und den Überresten der Plätzchen. „Ach, du kleine Naschkatze!“, lachte Manni herzlich. Er konnte ihr einfach nicht böse sein.
Am Nachmittag nahm Manni Finchen an die Leine und ging noch schnell zum Bäcker, um ein paar Vanillekipferl und ein großes Stück Stollen für die Feiertage zu kaufen. Auf dem Heimweg trafen sie natürlich Frau Becker im Hausflur, die skeptisch die Tüte vom Bäcker anschaute. „Haben die Plätzchen geschmeckt?“, fragte sie. „Danke, sehr gut! Der Teller ist schon leergegessen!“, erklärte Manni und schaute dabei Finchen an, die ihn aus treuen, braunen Augen anblickte und den Kopf dabei schief legte. Als wollte sie sagen „Meinst du etwa mich?“ Oben in der Wohnung legte sich Finchen dann müde in ihr Körbchen, leise rülpsend und ab und zu pupsend.
Am nächsten Tag, dem Heiligabend, ging es Finchen wieder gut. Manni schmückte den Baum mit bunten Kugeln, Lametta und einer funkelnden Lichterkette. Als er fertig war, trat er einen Schritt zurück und bewunderte sein Werk. Der Baum leuchtete festlich und verbreitete eine warme, heimelige Atmosphäre in der Wohnung. Manni setzte sich in seinen Sessel, nahm Finchen auf den Schoß und kraulte sie sanft hinter den Ohren. „Frohe Weihnachten, mein Mädchen“, murmelte er. Finchen sah ihn mit ihren treuen Augen an und wedelte wie wild mit ihrem kurzen Schwänzchen.
Zusammen verbrachten sie einen friedlichen Heiligabend. Manni dachte an all die schönen Weihnachtsfeste, die er in seinem Leben schon erlebt hatte, und war dankbar für die Gesellschaft seiner Rauhaardackeldame. Während die Kerzen flackerten und leise Weihnachtsmusik im Hintergrund spielte, fühlte sich Manni glücklich und zufrieden. So feierten sie Weihnachten – ein älterer Herr und seine geliebte Hündin – und genossen ihre gemeinsame Zeit.
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