Corona und das mulmige Gefühl im Bauch. Mit den Senioren darüber sprechen oder verstecken, um keine Panik zu schüren?
Schulen zu, Kindergärten zu, in Altenheimen werden Angehörige nicht mehr hereingelassen und das soziale Leben wird auf ein Minimum beschränkt. Das Coronavirus stellt unser tägliches Leben auf den Kopf und dann und wann, spürt fast jeder ein mulmiges Gefühl im Bauch. Wann wird das enden? Wie kommen wir aus der Krise wieder raus und was ist nach der Krise? Die Fragen sind da und die Zeit wird uns die Antworten liefern. Doch zum jetzigen Zeitpunkt ist vieles ungewiss und die Verunsicherung vieler Menschen sehr deutlich.
Wie geht es uns selbst?
In uns selbst hinein zu spüren ist eine wichtige Fähigkeit. Gerade Menschen, die mit anderen Menschen zusammenarbeiten, profitieren von Achtsamkeit gegenüber sich selbst. Die eigenen Ängste, Sorgen, die Traurigkeiten und Unsicherheiten ernst zu nehmen, wahrzunehmen und anzunehmen ist eine wichtige Fähigkeit. Nur wer sich selbst reflektiert kann auch die eigene Arbeit reflektieren und an die aktuellen Begebenheiten anpassen.
Dürfen wir auf der Arbeit sagen wie es uns geht?
Was ist, wenn wir uns sorgen, was ist, wenn wir Angst haben, wenn wir verunsichert sind? Dürfen wir das auf der Arbeit sage? Dürfen wir darüber mit den Menschen, die wir betreuen reden?
Meine Meinung:
Ja, ich denke schon. Die Situation ist im Moment so drastisch, dass sie wohl an fast keinem mehr spurlos vorüber geht. Echt zu sein und sich nicht zu verstellen ist wichtig. Hinzu kommt, dass viele Senioren und Menschen mit Demenz Seismografen sind, wenn es um Gefühle geht. Sie nehmen sehr vieles wahr. Seine Gefühle zu kommunizieren halte ich daher für richtig und auch wichtig. Panik sollte man natürlich nicht verbreiten. Zuversicht ist ebenso wichtig oder vielleicht noch wichtiger. Denken Sie auch daran: Gesellschaftliche Ausnahmezustände haben die meisten Senioren schon viel mehr erlebt als wir!