4. Dezember: Der Tag der heiligen Barbara. Ein Brauchtumsartikel

Am 4. Dezember wird der heiligen Barbara gedacht. Es werden Zweige von Obstbäumen in eine Vase gestellt. Lesen Sie und ihre Senioren hier die Geschichte dazu.

4.Dezember: Der Tag der heiligen Barbara

Die heilige Barbara war eine Märtyrerin im 3. Jahrhundert. Sie ist heute die Schutzpatronin der Bergleute, Geologen, Glöckner, Architekten, Feuerwehrleute, der Gefangenen und Sterbenden. Sie wird mit Turm und Schwert dargestellt und gehört zu den bekannten weiblichen Heiligen.



Barbara war eine sehr schöne Frau und hatte zahlreiche Verehrer. Doch sie wies alle ab, denn sie hatte sich heimlich einer Gruppe Christen angeschlossen, die sich trotz der Christenverfolgung trafen. Barbaras Vater war ein gnadenloser Christenhasser und als er von den heimlichen Treffen seiner Tochter erfuhr, ließ er einen Turm bauen, um sie darin einzusperren. Die Legende besagt, dass sie auf dem Weg dorthin mit ihrem Kleid an einem Kirschzweig hängen blieb. Sie nahm den Zweig mit und stellte ihn im Turm in ein Gefäß mit Wasser. Nach einigen Tagen fing der Kirschzweig an zu blühen. Trotz ihrer Gefangenschaft blieb Barbara ihrem christlichen Glauben treu. Das erzürnte ihren Vater noch mehr. Er ließ seine Tochter foltern und tötete sie dann selbst. Auf ihrem Grab sollen zur Weihnachtszeit Blumen geblüht haben.

Es ist ein weitverbreiteter Brauch, am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen, besonders Kirschzweige, oder Forsythienzweige zu schneiden und in eine Vase ins Haus zu stellen. Blühen die Zweige am Heiligen Abend, dann wird man im nächsten Jahr Glück und Freude haben. Die blühenden Zweige sind aber auch eine Art Liebesorakel: Unverheiratete Mädchen gaben jedem Zweig einen Namen mit den infrage kommenden Liebsten. Der Zweig, der zuerst blühte, wurde dann der zukünftige Ehemann.

Hierzu gibt es ein Gedicht des Lyrikers Martin Greif, das er im 19. Jahrhundert verfasste:

Am Barbaratage holt` ich
Drei Zweiglein vom Kirschenbaum,
Die setzt` ich in eine Schale,
Drei Wünsche sprach ich im Traum:
Der erste, dass einer mich werbe,
Der zweite, dass er noch jung,
Der dritte, dass er auch habe
Des Geldes genug.
Weihnachten vor der Mette
Zwei Stöcklein nur blühten zur Frist:
Ich weiß einen armen Gesellen,
Den nehm´ ich, wie er ist.

Quelle: vivat.de

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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