1. Mai: Tag der Arbeit. Ein Brauchtumsartikel

Der gesetzliche Feiertag am 1. Mai ist unter dem Namen “Tag der Arbeit” bekannt und vor über hundert Jahren für die Arbeiterbewegung eingerichtet worden. Lesen Sie gemeinsam mit den Senioren eine kostenlose Geschichte zu der Entstehung dieses traditionellen Feiertages.

Tag der Arbeit

Erst- und einmalig wird der 1. Mai 1919 ein gesetzlicher Feiertag. Die Mitglieder der Weimarer Nationalversammlung einigen sich unter Widerstreben der konservativen Parteien einen Feiertag für die Arbeiterbewegung einzurichten. Es ist ein Gedenktag für „den Weltfrieden, den Völkerbund und den internationalen Arbeitsschutz“. Der „Tag der Arbeit“ findet zuerst nur einmal in Gesamt-Deutschland statt, nur wenige Bundesländer behalten ihn als Feiertag bei.



Der 1. Mai gilt bereits seit 1890 in Deutschland und Europa als „Kampftag der Arbeiterbewegung“. Doch seinen Ursprung hat der „Tag der Arbeit“ in den USA. Am 1. Mai 1886 streikten in vielen amerikanischen Städten die Arbeiter und forderten den Acht-Stunden-Tag. In Chicago kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen Demonstranten und Polizisten starben. Einige Organisatoren des Streiks wurden angeklagt und sogar hingerichtet. 1889 beschließen Gewerkschaften und Arbeiterparteien beim Internationalen Arbeiterkongress in Paris, an die Opfer von Chicago zu denken und am 1. Mai Demonstrationen für den Acht-Stunden-Tag, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchzuführen. Der 1. Mai entwickelt sich zum Symboltag des Klassenkampfes, als ein Jahr später in Deutschland 100 000 Menschen ihre Arbeit niederlegen und mit den sogenannten Maispaziergängen auf ihre Arbeiterrechte aufmerksam machen. Es kommt zu Aussperrungen und Entlassungen.

Ab 1933 heißt der 1. Mai „Tag der nationalen Arbeit“ und wird von den Nationalsozialisten als Tag für ihre faschistische Propaganda vereinnahmt. Nazi-Schlägertrupps stürmen die Gewerkschaftsbüros und verhaften Gewerkschaftler. Die Gewerkschaften und die Arbeiterbewegungen haben unter Hitler nichts mehr zu melden. Nach dem zweiten Weltkrieg wird der „Tag der Arbeit“ durch die Alliierten wieder eingeführt, doch die Feierlichkeiten entwickeln sich in Ost und West sehr unterschiedlich. In der DDR werden militärische Paraden durchgeführt, während in der BRD die Gewerkschaften zu politischen Kundgebungen einladen. Symbol des 1. Mais ist die rote Nelke. Ab den 1980er Jahren kommt es in Berlin und Hamburg immer wieder zu gewalttätigen Krawallen autonomer Gruppen am 1.Mai.

Der „Tag der Arbeit“ wird in vielen Ländern der Welt als gesetzlicher Feiertag begangen. Doch mittlerweile wird er oft nur als arbeitsfreier Tag wahrgenommen, seinen Ruf als Kampftag für bessere Arbeitsbedingungen hat er eingebüßt. Seinen Namen als “Tag der Arbeit” hat er ebenfalls eingetauscht: in NRW nennt er sich nun “Tag des Friedens und der Völkerversöhnung”.

Quelle: Wikipedia & NDR.de

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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