Die Kürbislaterne. Eine Zwillingswortgeschichte

Im Herbst – und gerade zu Halloween – stellt man gerne ausgehöhlte Kürbisse mit geschnitzten Fratzen auf. Lesen Sie diese Zwillingswortgeschichte für Senioren vor. Das zweite Wort der Zwillingswörter ergänzen dann die Zuhörenden.

Die Kürbislaterne

Ich erinnere mich, dass wir früher auch schon gerne im Herbst einen grinsenden Kürbis auf die Fensterbank gestellt haben. Damals war der Brauch noch nicht so modern und daher konnte man nicht überall Kürbisse kaufen. Aber auf dem Wochenmarkt hatten wir meistens Glück und der Marktmann unseres Vertrauens brachte uns auch auf Wunsch einen großen runden Kürbis zum nächsten Marktbesuch mit. Die Kinder waren immer



Feuer und … (Flamme)

wenn es darum ging, einen schönen, großen, orangefarbenen Kürbis aus zusuchen.

Mit

Kind und … (Kegel)

und

Ach und … (Krach)

schleppten wir den schweren Kürbis dann nach Hause.

Mit einem großen Messer wurde das obere Stück mit dem Stängel abgeschnitten. Dann bekam jeder einen Esslöffel und

frisch und … (fröhlich)

wurde der Kürbis ausgehöhlt. Aus dem Fruchtfleisch wurde später eine herzhafte Kürbissuppe gekocht oder auch ein süßer Kürbiskuchen gebacken. Das schmeckte

jung und … (alt)

gut. Selbst die Kürbiskerne wurden – nachdem sie gewaschen und im Backofen getrocknet wurden – gerne geknabbert.

Wenn der Kürbis

fix und … (fertig)

ausgehöhlt war, wurde mit einem scharfen Küchenmesser und mit

Geduld und … (Spucke)

ein Gesicht hinein geschnitzt. Vorher wurde ganz genau überlegt, ob es ein liebes und lächelndes Gesicht oder eher eine böse grinsende Fratze werden sollte. Vorsichtig mussten die Stücke aus der harten Schale des Kürbisses geschnitten werden, damit man nicht mit dem Messer abrutschte und das Gesicht verdarb.

Kreuz und … (quer)

wurde geschnitten und das Gesicht herausgearbeitet.

Der Kürbis wurde dann auf die Fensterbank oder die Treppenstufe gestellt. Mit einem Teelicht darin, das bei jedem Luftzug flackerte und im Dunkeln zappelnde Schatten an die Wände warf, fürchteten sich selbst

Tod und … (Teufel)

vor dem grinsenden Kürbis. Die Kinder waren auf jeden Fall immer

hin und … (weg).

Bei

Wind und … (Wetter)

stand die Kürbislaterne draußen. Nach einiger Zeit fiel der Kürbis in sich zusammen und wanderte auf den Komposthaufen. Aber er hatte

groß und … (klein)

wieder viel

Spiel und … (Spaß)

gebracht.

Diese und noch viel mehr Geschichten zum Zuhören und Mitmachen finden Sie in unserem Buch “Zwillingswortgeschichten”, das in der Reihe SingLiesel Kompakt erschienen ist. Die Buchvorstellung können Sie sich gerne hier noch einmal ansehen.

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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