Die Auswahl der passenden Übungen bei einem Gedächtnistraining für Demenzkranke
Gedächtnistraining für Demenzkranke wird in Einrichtungen der Altenhilfe häufig angeboten. In einem sehr, sehr frühen Stadium der Erkrankung unterscheiden sich die Übungen für Demenzkranke kaum bis gar nicht von einem Gedächtnistraining für andere Zielgruppen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung wird es immer schwieriger Übungen für das Gedächtnistraining zu finden, die sowohl eine Über- als auch eine Unterforderung vermeiden. Gesucht sind Übungen, die Spaß machen, Erfolgserlebnisse vermitteln und eine spielerische Aktivierung ermöglichen. In der Praxis haben sich zwei Arten von Übungen für ein Gedächtnistraining mit Demenzkranken besonders bewährt.
Gedächtnistraining mit Liedern und Musik
Musik gilt in der Arbeit mit Demenzkranken als eine Art „Königsweg“. Viele Demenzkranke, die man auf anderen Wegen kaum noch erreicht, blühen förmlich auf, wenn sie mit Liedern aus ihrer Kindheit und Jugend konfrontiert werden. Mit Liedern und Musik kann man verschiedene Übungen und Spiele machen:
- Verdrehte Liedtitel. Verdrehen Sie die Titel von bekannten Liedern oder vermischen Sie die Titel von mehr als einem Lied. Beispiele: Die Lust ist des Wanderers Müller, Die Gedanken kommen von draußen rein- Ein Artikel mit Ideen für verdrehte Liedtitel wird bald erscheinen.
- Lieder erraten. Ein Liedtitel wird kurz angespielt. Die Teilnehmer versuchen zu erraten, um welches Lied es sich handelt.
- Wer sang… . Es werden Titel von bekannten Sängern und Sängerinnen eingespielt. Die Teilnehmer versuchen den Interpreten zu nennen. Um die Übung zu vereinfachen, kann auch eine Auswahl von Sängern und Sängerinnen als Antwortmöglichkeit vorgegeben werden.
- Bilder von Liedern. Den Text von vielen Liedern kann man auch als Bild darstellen. Zeigen sie solche Bilder und lassen Sie die Teilnehmer erraten, um welches Lied es sich handelt.
Gedächtnistraining mit Sprichwörtern
Besonders weit verbreitet sind auch Übungen mit Sprichwörtern in einem Gedächtnistraining mit Demenzkranken. Sprichwörter sind ganz tief in unserem Langzeitgedächtnis verankert und auch vielen Demenzkranken in einem fortgeschrittenem Stadium der Demenz noch präsent. Die Möglichkeiten für Übungen mit Sprichwörtern ähneln denen mit Musik und Liedern.
- Vervollständigen. Die einfachste Übung mit Sprichwörter ist den Anfang eines Sprichworts zu nennen und die Teilnehmer das Ende vervollständigen lassen (Der Apfel………fällt nicht weit vom Stamm). Etwas schwieriger wird es, wenn man das Ende nennt und die Teilnehmer den Anfang des Sprichworts vervollständigen lässt (ein Tönchen……….Jedes Böhnchen gibt).
- Verdrehte Sprichwörter. Auch Sprichwörter kann man auf verschiedene Arten verdrehen. Man kann den Inhalt des Sprichworts verdrehen. Beispiel: Der Stamm fällt nicht weit vom Apfel. Man kann Teile des Sprichworts durch fremde Inhalte austauschen. Beispiel: Auf jede Pfanne passt ein Spritzschutz. Und man kann verschieden Sprichwörter vermischen. Beispiel: Lieber Arm ab als die Taube auf dem Dach.
- Bedeutung. In welcher Situation benutzt man ein Sprichwort? Kann man eine Situation beschreiben, in der es verwendet werden könnte? Weiß vielleicht sogar jemand, woher das Sprichwort kommt?
- Bilder. Auch Sprichwörter kann man häufig bildhaft darstellen. Lassen Sie die Teilnehmer auch hier die Sprichwörter erraten.