Demografischer Wandel
Wenn man Demografie im Brockhaus nachschlägt, findet man folgendes: „Demographie die, beschreibende Bevölkerungskunde.“ Demografie ist also eine Wissenschaft, welche sich mit der Bevölkerung auseinandersetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei in der Erstellung, Auswertung und Beurteilung von statistischem Material.
Die zentralen Fragestellungen dabei sind: Wie lebt die Bevölkerung? Wie wird sie sich verändern? Was wird gleich bleiben? Davon ausgehend kann ein demografischer Wandel die unterschiedlichsten Veränderungen in der Entwicklung einer Bevölkerung meinen.
„Der demografische Wandel“, so wie der Begriff heute fast inflationär gebraucht wird, beschreibt im Wesentlichen das älterwerden der Bevölkerung. Wegen des starken Rückgangs der Geburtenrate kann das Reproduktionsniveau nicht gehalten werden. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Bevölkerung signifikant. Während das Medianalter der deutschen Bevölkerung 2005 bei 42,3 lag, wird es Hochrechnungen zu Folge 2050 bei 49,6 liegen. Zu diesem Phänomen gesellt sich die Tatsache, dass die Heterogenität der Lebensumstände zunimmt (Einkommen, Bildung etc.).
Weniger Menschen mit einem höheren Lebensalter und hohen sozioökonomischen Unterschieden scheinen also in Zukunft Deutschland, und viele andere Länder zu bevölkern. Im Ruhrgebiet scheint sich dieser Wandel besonders drastisch und schnell zu v ollziehen. Die Geburtenrate ist im bundesdeutschen Vergleich besonders niedrig, die Abwanderung aus der Region von Familien mit Kindern hingegen auffallend hoch. Dafür werden die unterschiedlichsten Faktoren verantwortlich gemacht, auf welche an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll (vgl. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, NW 2006). Im Dezember 2006 lebten in Bochum 383.743 Menschen, davon waren 80.299 älter als 65, also ungefähr 21%.
Das Phänomen dürfte also im Ruhrgebiet noch etwas häufiger vorkommen als in anderen deutschen Städten. Fragestellungen, welche sich mit Aspekten des Alters oder Auswirkungen des Alters auf bestimmte Themenkomplexe beschäftigen, gewinnen durch die dargestellten demografischen Entwicklungen an Relevanz.