4 Fakten zu Sexualität im Alter

 

Sexualität im Alter. Ein spannendes, vielschichtiges Thema. Wir haben vier, für uns wichtige Punkte, für Sie zusammen gestellt. Diese Themen regen vielleicht zu einer tiefergehenden Recherche an:

  1. Bis ins hohe Alter. Sexualität wird uns in die Wiege gelegt. Es gibt genetische Bedingungen, die unsere Sexualität beeinflussen. Die Sexualität ist etwas natürliches und der eine hat ein größeres Bedürfnis nach sexueller Aktivität und der andere ein niedrigeres. Es ist aber bei allen so, dass das Bedürfnis nach Nähe, Intimität und Sexualität bis ins hohe Alter bestehen bleibt. Weit über die Hälfte der Menschen über 75 gibt in Umfragen an, Interesse an Sex zu haben, dabei liegt der Anteil bei den Männern etwas höher als bei den Frauen.
  2. Immer noch ein Tabu?! Auf der einen Seite gibt es einen Boom des Themas “Sexualität im Alter”. Viele Menschen sind dem Thema gegenüber aufgeschlossen und setzen sich damit auseinander. Auf der anderen Seite ist das Bild in den Medien wenig verbreitet. Filme oder Werbekampagnen, die das Thema beinhalten sind eine Besonderheit (An dieser Stelle sind zum Beispiel die Filme:Wolke 9 *und Anfang 80 – Für junge Liebe ist es nie zu spät* zu nennen). Anzumerken ist, dass “Sexualität im Alter” nicht nur von Jüngeren tabuisiert wird- auch die ältere Generation selbst muss sich mit dem Tabu auseinandersetzen.
  3. Herausforderung Heimunterbringung. Demenzielle Erkrankungen, fehlende Privatsphäre, Schamgrenzenüberschreitende Intimpflege, Medikamente: Das sind nur einige der Sachen, die Sexualität im Alter zu einer besonderen Herausforderung machen, wenn eine Heimunterbringung hinzukommt. Für stationäre Alteneinrichtung ist gut ausgebildetes Personal und ein offener Umgang mit der Thematik unerlässlich. Nur mit Respekt und Einfühlungsvermögen kann ein guter, gemeinsamer Weg gefunden werden.
  4. Im besten Alter? Die Durchbrechung des Tabus bringt auch Nachteile mit sich. Wenn Sex im Alter zur Normalität wird, müssen sich dann alte Menschen, die keinen Sex haben können oder wollen “unnormal” fühlen? Wie alle Kampagnen rund um “aktives” und “richtiges” Alter kann die öffentliche Diskussion auch Druck auf Menschen ausüben.

 

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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