Wenn man mit Menschen mit Demenz zusammenarbeitet, kommt man nicht darum herum sich darüber Gedanken zu machen, was passiert, wenn man selbst einmal dement wird. Ich weiß nicht, ob es einem immer 100%ig gelingt sich in die Welt der Demenzkranken einzufühlen- aber man muss es zumindest versuchen. Sich vorzustellen, man wäre selbst dement, kann dabei helfen.
In meiner Arbeit mit Demenzkranken sind mir schon häufig Dinge aufgefallen, die bei mir mit Sicherheit „Verhaltensauffälligkeiten“ auslösen würden. Gegenüber meinen Kollegen habe ich schon häufig geäußert, was aufjedenfall in meinem Biografiebogen stehen muss, wenn ich mal in ein Altenheim ziehe und dement bin.
Wenn mich dann noch Menschen betreuen, die meinen Biografiebogen auch WIRKLICH lesen, dann haben ich und sie bestimmt ein viel angenehmeres Leben.
Was ich alles NICHT möchte, wenn ich dement in einem Altenheim lebe, dem Thema möchte ich eine kleine Artikelserie mit 3 Artikeln widmen. Teil1 befasst sich mit:
Der Milchsuppe.
Ich hoffe sehr, dass mir, wenn ich einmal dement bin, NIEMAND eine Milchsuppe anbietet. Ich werde sie wieder ausspucken. Versprochen. Wahrscheinlich in das Gesicht desjenigen, der versucht mir das Zeug einzuflößen.
Mir muss dann auch keiner einen „Löffel für Ilse“, „für Herbert“ oder „für Ingeborg“ geben. Den abscheulichen Geschmack hätte trotzdem ICH im Mund.
Ich kann noch nicht mal den Geruch von Milchsuppe ertragen. Wenn ich zu wenig esse, sollten die Pflegekräfte versuchen mir herzhafte Suppen zu geben (auch diese kann man mit Kalorien und Nährstoffen anreichern). Nur bitte, bitte keine Milchsuppe.
ABER- so geht es mir jetzt, wenn ich an Milchsuppe denke. Menschen mit Demenz sind dafür bekannt mehr Süßes zu essen. Vielleicht vergesse ich, wenn ich dement bin, ja meine Aversion gegen Milchsuppe. Wahrscheinlich ist das aber nicht.
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Mögen Sie Milchsuppe?????
Nächste Woche erscheint Teil 2 von: Wenn ich mal dement bin- und was ich alles nicht möchte!!!
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