Wenn ich mal dement bin- und was ich alles nicht möchte!!! Teil 1 Milchsuppe

Milchsuppe für Menschen mit Demenz.Wenn man mit Menschen mit Demenz zusammenarbeitet, kommt man nicht darum herum sich darüber Gedanken zu machen, was passiert, wenn man selbst einmal dement wird. Ich weiß nicht, ob es einem immer 100%ig gelingt sich in die Welt der Demenzkranken einzufühlen- aber man muss es zumindest versuchen. Sich vorzustellen, man wäre selbst dement, kann dabei helfen.
In meiner Arbeit mit Demenzkranken sind mir schon häufig Dinge aufgefallen, die bei mir mit Sicherheit „Verhaltensauffälligkeiten“ auslösen würden. Gegenüber meinen Kollegen habe ich schon häufig geäußert, was aufjedenfall in meinem Biografiebogen stehen muss, wenn ich mal in ein Altenheim ziehe und dement bin.

Wenn mich dann noch Menschen betreuen, die meinen Biografiebogen auch WIRKLICH lesen, dann haben ich und sie bestimmt ein viel angenehmeres Leben.

Was ich alles NICHT möchte, wenn ich dement in einem Altenheim lebe, dem Thema möchte ich eine kleine Artikelserie mit 3 Artikeln widmen. Teil1 befasst sich mit:

Der Milchsuppe.

Ich hoffe sehr, dass mir, wenn ich einmal dement bin, NIEMAND eine Milchsuppe anbietet. Ich werde sie wieder ausspucken. Versprochen. Wahrscheinlich in das Gesicht desjenigen, der versucht mir das Zeug einzuflößen.
Mir muss dann auch keiner einen „Löffel für Ilse“, „für Herbert“ oder „für Ingeborg“ geben. Den abscheulichen Geschmack hätte trotzdem ICH im Mund.

Ich kann noch nicht mal den Geruch von Milchsuppe ertragen. Wenn ich zu wenig esse, sollten die Pflegekräfte versuchen mir herzhafte Suppen zu geben (auch diese kann man mit Kalorien und Nährstoffen anreichern). Nur bitte, bitte keine Milchsuppe.

ABER- so geht es mir jetzt, wenn ich an Milchsuppe denke. Menschen mit Demenz sind dafür bekannt mehr Süßes zu essen. Vielleicht vergesse ich, wenn ich dement bin, ja meine Aversion gegen Milchsuppe. Wahrscheinlich ist das aber nicht.

Mögen Sie Milchsuppe?????

 

Nächste Woche erscheint Teil 2 von: Wenn ich mal dement bin- und was ich alles nicht möchte!!!

 

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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6 Antworten

  1. C.Thomas sagt:

    Genau mein Thema! Horror Milchsuppe! Das erinnert mich daran, dass ich rechtzeitig eine Essbiographie für mich erstellen muss.

  2. Hannelore Hildebrandt sagt:

    Ich finde die Beiträge alle toll und hilfreich bei meiner Arbeit mit Bewohnern im Pflegeheim. Ich bin immer sehr gespannt und freue mich sehr über neue Beiträge. Weiter so. Super.

  3. Heike sagt:

    Ja,bitte für mich auch nichts was nach warmer Milch riecht!
    und auf keinen Fall LINSENSUPPE!
    und bitte laßt mich ausschlafen!! und danach reicht mir ein Kaffe ………………
    An dieser Stelle auch mal mein Lob und vielen Dank für die vielen Ideen und Tipps ..und die Bewohner die ich betreue mögen sehr die gemalten Sprichworträtsel,die etwas fiteren mögen die Wortgitter sehr.

  4. Anke106 sagt:

    So lange alles freundlich und OHNE Druck (weil die Schwestern oft keine Zeit haben) geschieht ist ja fast alles möglich. Ich möchte auf keinen Fall zu etwas gedrängt werden was ich nicht möchte. Egal was es ist.Respekt vor dem Menschen ist ganz wichtig.

  5. Baier Ulrike sagt:

    Der Artikel hat für heiße Diskussionen in meinem Altenkreis gesorgt. Allgemeine Entrüstung was Milchsuppe anbetrifft.
    Auch heftige Ablehnung gegen über allem was die menschliche Würde angreift, bzw. verletzt.
    Vielen herzlichen Dank für die wertvollen Ideen und Tipps. Sie verkürzen viel Vorbereitungszeit und sind immer voll neuer Geistesplitze.

  6. Baier Ulrike sagt:

    Geistesblitz schreibt sich natürlich mit “b”. Sorry!

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