2. Im Frühlingswald. Tauwetter

Endlich ist der Winter vorbei und Tauwetter setzt ein. Aber ob das wirklich so gut ist? Lesen Sie die Geschichte für Senioren vor und erfahren Sie mehr von Hans und Grete im Frühlingswald

Tauwetter

Es hatte auch die ganze Nacht durch geregnet. Nachdem der Wind die grauen Wolken vertrieben hatte, hatte er sich in ein mildes Lüftchen verwandelt. Hans öffnete die Tür um Bello herauszulassen. Die milde Luft strömte ins Haus und das fröhliche Gezwitscher der Vögel drang bis in die Hütte, nachdem Hans die Tür geöffnet hatte. Grete öffnete die Vorhänge und die Sonne blendete sie. Sie schloss die Augen, streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen und atmete die frische Luft tief ein.

„Es sieht so aus, als ob der Winter nun endgültig vorbei ist. Doch so ohne weiteres werden wir ihn wohl nicht los.“, Hans zog sich die Gummistiefel an. „Schau mal nach draußen, Grete, es steht alles unter Wasser.“
Der Regen hatte den Schnee geschmolzen und da die noch gefrorene Erde es nicht schaffte, diese Wassermassen in so kurzer Zeit aufzunehmen, stand das Wasser zum Teil knietief auf der Wiese vor der Hütte. Bello wollte an seinen Lieblingsbaum pinkeln, aber um dort hin zu gelangen, hätte er schwimmen müssen. So suchte er sich ein halbwegs trockenes Plätzchen in der Nähe der Hütte aus und kam auch schnell wieder ins Trockene.

„Ich gehe mal vorsichtig um die Hütte herum und zum Schuppen. Ich will mal schauen, welchen Schaden das Wasser angerichtet hat.“ Hans nahm einen Stock mit und hoffte, dass der ihm etwas Halt geben würde bei dem nassen und matschigen Boden.
„Sei bloß vorsichtig, Hans“, riet Grete ihm. „Ich gehe mal runter in den Keller und schaue, ob da alles trocken ist.“
Grete stieg in den Vorratskeller hinunter. Zum Glück war hier alles trocken. Doch sicherheitshalber packte sie die Körbe mit den Kartoffeln und den Äpfeln lieber ins Regal. Sie stieg die Leiter wieder hinauf und da kam auch Hans wieder ins Haus.

„Der Schuppen steht etwas unter Wasser, da er tiefer liegt als unsere Hütte. Aber das ist nicht so schlimm, denn das Werkzeug liegt auf der Werkbank und bis dahin reicht das Wasser noch nicht.“, Hans zog sich die Gummistiefel aus. „Bleibt ab zu warten, ob der Wasserpegel durch die Schneeschmelze noch mehr ansteigt, oder ob es langsam im Boden versickert. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen und die Sonne scheint.“
„Oh je, was machen denn wohl die Tiere bei diesen Überschwemmungen?“, fragte Grete.
„Ach, die Tiere sind doch schlau. Die suchen sich schon ein höhergelegenes trockenes Plätzchen. Mach dir mal keine Sorgen, Grete.“

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1. Winter ade