Sollte Gedächtnistraining eher in kleinen Gruppen durchgeführt werden, ist hierbei die Trennung von nicht an Demenz erkrankten sinnvoll? Länge des Gedächtnistrainings ca. 10 Minuten?
Gruppengröße und Zusammensetzung
Ja, bei einem Gedächtnistraining in der Gruppe ist es sinnvoll möglichst homogene Gruppen zu bilden. Das heißt, dass es auch sinnvoll ist Menschen mit Demenz von Menschen ohne Demenz zu trennen. Gleichzeitig sollte allerdings bedacht werden, dass Demenz nicht gleich Demenz ist. Je nach Krankheitsbild und Krankheitsstadium unterscheidet sich die Leistungsfähigkeit der Menschen in einem Gedächtnistraining sehr. Eine Faustregel um zu beurteilen, ob Jemand in einer Gedächtnistrainingsgruppe gut aufgehoben ist, ist die Frage ob der Mensch in der Gruppe Erfolgserlebnisse hat. Wenn der Mensch keine Erfolgserlebnisse hat ist es die falsche Gruppe oder das falsche Angebot. Natürlich ist es in kleinen Gruppen viel einfacherer zu beurteilen ob ein Mensch überfordert ist und gerade bei einem Gedächtnistraining mit Menchen mit Demenz würde ich persönlich immer zu Kleingruppen raten.
Länge des Gedächtnistrainings
Auch bei der Länge eines Gedächtnistrainings lässt sich (leider) keine pauschal richtige Antwort finden. Ich leite durchaus Gedächtnistrainingsgruppen mit Menschen mit Demenz, die sich über einen Zeitraum von einer halben bis einer Stunde erstrecken. Die Integration von Entspannungs- und Bewegungselementen in das Gedächtnistraining gewinnt besonders bei dieser Zielgruppe nochmal an Bedeutung. Es gibt auch Menschen mit Demenz, die mit einem Gedächtnistraining von 10-Minuten schon überfordert sind- dann ist Gedächtnistraining für diese Menschen einfach nicht das richtige Angebot.