“Ruhe und Besinnlichkeit” – Eine kostenlose Monatsgeschichte für den November zum Vorlesen

Im letzten Herbstmonat kommt nun endgültig alles zur Ruhe und wir Menschen werden besinnlich. Davon handelt diese Geschichte zum Vorlesen für die Senioren.

Ruhe und Besinnlichkeit

Viele Menschen mögen den November nicht. Er ist ihnen zu grau, zu nass und zu kalt. Der goldene Oktober mit viel Sonnenschein und lauem Lüftchen ist nun, in diesem letzten Herbstmonat, endgültig vorbei. Der November ist ein stiller Monat – alles kommt zur Ruhe. Nicht nur die Pflanzen und Tiere, auch die Menschen reduzieren ihre Betriebsamkeit und machen es sich in ihren warmen Wohnstuben gemütlich.



In der Natur wird der Rückzug von Wachstum und Leben besonders deutlich: Die Bäume, Sträucher und Stauden haben ihre Blätter abgeworfen und strecken ihre kahlen Äste in den grauen Himmel. Das Grün der Wiesen wird vom ersten Bodenfrost mit Reif überzogen und die Felder liegen braun und brach unter einer tiefstehenden Sonne. Im Garten sind alle Arbeiten erledigt und er ist bereit für den kommenden Winter. Hecken und Büsche sind beschnitten, Rosen und empfindliche Blumen sind warm eingepackt unter einer Kompostschicht und die Zwiebeln der Frühjahrsblüher sind gesetzt.

Die Tiere suchen sich entweder ein warmes Plätzchen oder haben sich auf eine lange Reise in den Süden gemacht. Und wer zu Hause bleibt und keinen Winterschlaf hält, hat sich ein dickes Fell angeschafft. Fledermäuse und Igel schlafen in geschützten Ecken bis zum Frühjahr, Eichhörnchen und Waschbär halten Winterruhe. Die letzten Kraniche haben sich schon längst auf den Weg gemacht und auch Schwalbe, Drossel und Lerche sieht man im November nicht mehr in unseren Regionen.

Und wir Menschen?
Einige würden bestimmt auch gerne die Wintermonate im Süden und in der Wärme verbringen und tun es auch. Und die vielen anderen, die zu Hause bleiben, igeln sich ein. Das Holz für den Kamin ist gehackt und gestapelt und die Heizung wurde entlüftet, Wolldecken liegen auf dem Sofa bereit, Teelichter stehen auf dem Tisch und in der Kanne zieht der Hagebuttentee. Endlich hat man Zeit, ein gutes Buch zu lesen, mit den Handarbeiten zu beginnen oder durch das Fotoalbum zu blättern und an seine Lieben zu denken.

Und dann sind da ja noch die Feiertage, die uns zur inneren Einkehr und zum Gedenken an die Toten aufrufen. Allerheiligen wird gefolgt von Allerseelen. Wir gehen auf den Friedhof und stellen auf das hübsch bepflanzte Grab eine Kerze. Am Buß- und Bettag gehen wir nicht mehr in Sack und Asche, denken aber daran, was wir im Laufe des Jahres verkehrt gemacht oder wem wir Schaden zugefügt haben und bitten um Verzeihung – auch im Stillen. Am Toten- oder Ewigkeitssonntag gedenken wir der Toten, die wir zu beklagen haben. Diese Feiertage laden zum Nachdenken und zur Bescheidenheit ein.
Und ganz am Ende des langen, grauen und kalten Monats November ist der erste Advent und wir freuen uns und fiebern Weihnachten entgegen.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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