Rocker. Eine Erinnerungsgeschichte aus den 60er Jahren
“Born to be Wild” – man ärgert sich über die aufheulenden Motorräder, aber gleichzeitig ist man doch ein bisschen neidisch ob der vermeintlichen Freiheit. Eine Erinnerungsgeschichte für Senioren
Rocker
In den 60er Jahren entstand in Deutschland eine neue Jugendkultur der sogenannten Rocker. Inspiriert durch amerikanische Soldaten gründeten sie sogenannte Motorrad-Clubs. Bis heute gibt es diese Motorrad-Clubs, aber nicht mehr so vielfältige wie früher. Am bekanntesten sind jetzt noch die „Hells Angels“ und die „Bandidos“, die verfeindet sind und sich regelmäßige Kämpfe liefern.
In den 60er Jahren gab es viele kleine Motorrad-Clubs, die auch nicht kriminell waren. Ihre Mitglieder kleiden sich bevorzugt in Leder oder Jeans. Ihre Jacken – die sogenannten Kutten – sind dabei mit Aufnähern übersät und jeder Club hat sein eigenes Abzeichen. Um Mitglied in einem Motorrad-Club zu werden, muss man viel Geduld haben, denn die Anwartschaft kann Jahre dauern.
Gerne fahren sie schwere Maschinen oder Chopper – am bekanntesten ist natürlich die Harley Davidson- und sie basteln gerne selbst an ihren Motorrädern herum oder „frisieren“ diese. Dann trifft man sich und plant eine Tour um mit bis zu dreißig Motorradfahrern interessante landschaftliche und kurvige Strecken zu befahren. Die Damen und Freundinnen, werden als Sozia auf dem Rücksitz mitgenommen. Im Übrigen ist die Welt der Rocker eine männliche, Frauen gelten hier nur als schmückendes Beiwerk. Ausnahmen bestätigen die Regel. Nach der Tour trifft man sich dann in den sogenannten Rockerkneipen, hört Rockmusik und trinkt Bier. Es wird dann auch schon mal lauter.
Wichtig ist den Rockern das Gefühl von Freiheit und Ungebunden-sein, das man hat, wenn man auf seinem Bike durch die Gegend rast. Gleichzeitig haben sie aber auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe. Sie selbst nennen sich „brother“ und nicht Mitglieder. Bekannte Rockerfilme sind „Easy Rider“ mit Dennis Hopper und Peter Fonda und der Musik von Steppenwolf, „Der Wilde“ mit Marlon Brando oder „Quadrophenia“ mit der Musik von „The Who“.