Mit Manni und Finchen durch das Jahr: “Ahoi, Käpt´n!”
Es ist Juli und es ist heiß! Was erfrischt da nicht besser als eine Runde Bötchen fahren auf dem See? Vorneweg ist natürlich Finchen, die aufgeweckte Dackeldame. Lesen Sie gemeinsam mit den Senioren diese kostenlose Geschichte in unserer Reihe “Mit Manni und Finchen” durch das Jahr”.
Ahoi, Käpt`n!
Es war Juli und die Hitze unerträglich. Manni saß auf dem Balkon und schwitzte. Finchen lag bewegungslos zu seinen Füßen, nur die Rute zuckte ab und zu.
„Finchen, wir brauchen eine Erfrischung. Lass uns zum See fahren“, meinte Manni und streichelte seiner Hündin liebevoll über den Kopf. Finchen sprang auf und bellte zustimmend, als hätte sie seine Worte verstanden. Manni schob das Fahrrad aus dem Schuppen und hob Finchen in den Korb an der Lenkstange. Dann zog er sein Käppi tief in die Stirn, schulterte den Rucksack mit den Wasserflaschen, setzte sich auf den Sattel und trat in die Pedale. Der Weg zum See war schattig und angenehm. Bäume säumten die Straße und ein leichter Wind sorgte für etwas Erfrischung. Finchen genoss die Fahrt, ihre Zunge hing hechelnd aus ihrem Maul und ihre Ohren flatterten im Wind.
Am See angekommen, stellte Manni das Rad ab und streckte sich. „So, mein Mädchen, jetzt wird es spannend“, sagte er und hob Finchen aus dem Korb. Am Anleger mietete er ein Ruderboot – das letzte noch verfügbare – und setzte die Dackeldame vorsichtig hinein. Finchen fand das gar nicht witzig. Sie hätte lieber im Wasser geplanscht. Nun stand sie auf vier wackeligen, kurzen Beinchen und schaute ihr Herrchen skeptisch an. „Keine Sorge, Finchen, das wird schön“, beruhigte Manni sie, während er umständlich ins Boot kletterte. „Na dann, ahoi, Käpt´n!“, rief der Bootsverleiher, gab dem Bötchen einen Schubs und drehte sich lachend um.
Mit gleichmäßigen Zügen ruderte Manni auf den See hinaus. Langsam gewöhnten sich die kleinen Pfoten an das schwankende Boot und Finchen fand ihren Mut wieder. Sie stellte sich an den Bug und bellte fröhlich jedes vorbeifahrende Boot an. Die Brise über dem See war herrlich erfrischend. Manni genoss den kühlenden Wind auf seiner Haut und das leise Plätschern des Wassers. Doch plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Drohende Wolken zogen auf und ein fernes Donnergrollen ließ nichts Gutes ahnen. Manni schaute besorgt zum Himmel und wusste, dass die entspannende Bootsfahrt nun vorbei war. „Achtung, Finchen!“, rief er der Hündin zu, wendete umgehend das Boot und ruderte mit kräftigen Zügen Richtung Anleger. Die ersten schweren Regentropfen fielen, als sie das Ufer erreichten. Schnell zog Manni das Boot an Land, nahm Finchen auf den Arm und rannte zum Bootshaus. Gerade rechtzeitig! Ein Blitz zuckte durch die Wolken, gefolgt vom Donner und der Regen prasselte los.
Sicher im Trockenen suchte Manni einen freien Tisch und beobachtete das heftige Unwetter draußen. Dann bestellte er einen Becher Kaffee und ein Stück Erdbeertorte mit Sahne und für Finchen eine Schüssel mit Wasser. „Das war knapp, was Finchen?“, meinte Manni, während er einen Schluck Kaffee trank und einen Bissen von der leckeren Torte nahm. Finchen wedelte zustimmend mit dem Schwanz und freute sich über einen Klecks süße Sahne. Nach einer Weile zogen die dunklen Wolken ab und die Sonne kam wieder hervor. Die Luft war nun frisch und klar. Manni und Finchen machten sich auf den Heimweg, diesmal ganz gemächlich. Der Regen hatte die Straßen abgekühlt und die Welt wirkte wie frisch gewaschen.
Zu Hause angekommen, streckte sich Manni auf dem Sofa. Finchen rollte sich zufrieden neben ihm zusammen. „Das war ein schöner Tag, trotz allem“, murmelte Manni, während er die Augen schloss. Finchen stimmte ihm mit einem leisen, zufriedenen Schnarchen zu.
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