Mein Tanz mit der Demenz
Autor: Christine Bryden
Verlag: Huber (2011)
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Inhalt
Mein Tanz mit der Demenz.* Christine Bryden hat die Diagnose Demenz erhalten und trotzt der Prognose bald in einem Pflegeheim zu landen, um dort zu sterben. Sie lernt einen neuen Mann kennen und erhebt ihre Stimme stellvertretend für alle Menschen mit Demenz. Christine Bryden ermöglicht Ihren Lesern in die Welt der Menschen mit Demenz abzutauchen und so die Ängste und Sorgen zu verstehen.
Autor
Die Autorin, Christine Bryden, ist 46 Jahre alt, als sie die Diagnose “Demenz” trifft. Als sie von der Diagnose erfährt ist sie alleinerziehende Mutter zweier Töchter und arbeitet im Premierministerium von Australien. Sie gehört zu den führenden Demenzaktivisten im englischsprachigen Raum und ist eine Leitfigur in der Demenzselbsthilfebewegung geworden. “Mein Tanz mit der Demenz”ist ihr zweites Buch. Ihr erstes Buch heißt “Who will I be when I die” und erschien 1997.
Höhen und Tiefen
Es ist immer noch viel zu selten, dass Menschen mit Demenz sich selbst zu Wort melden (auch wenn es viele gibt, die es noch könnten). Die Diagnose Demenz verängstigt, erschreckt und da (bei den meisten Demenzformen) eine Demenz nicht heilbar ist, haben viele Erkrankte nicht viel Hoffnung. Christine Bryden ging es nicht anders, als sie die Diagnose “Demenz” mit 46 Jahren erhielt. Christine Bryden schreibt in Ihrem Buch gegen die Unwissenheit und Ignoranz der Menschen an. Sie berichtet darüber, wie es ist, von allen nur noch als “Demenzkranke” wahrgenommen zu werden und wie frustrierend es ist, nicht ernst genommen zu werden. Sie schreibt:
“Es war ein ständiger Kampf gegen die Angst vor diesen letzten Stadien, die das Bild der Demenz in der Öffentlichkeit prägen. Niemand schien sich dagegen für die lange Reise vorher zu interessieren, die Zeit zwischen der Diagnose und dem Endstadium- die Reise durch den Alltag mit Demenz.”
Der Untertitel des Buches “Trotzdem positiv leben” strahlt einem aus jeder Zeile entgegen. Nach dem Christine Bryden anfängt sich für die Rechte von Menschen mit Demenz einzusetzen, beginnt sie um die ganze Welt zu reisen und dort von ihren Erfahrungen zu berichten. Sie gibt Betroffenen den Mut an ihrer Selbstbestimmung festzuhalten. Sie vermittelt Pflegenden und Betreuenden die Kompetenzen der Menschen mit Demenz wahrzunehmen.
Sie vermittelt allen Beteiligten einen Eindruck davon, wie man positiv mit Demenz leben kann. Natürlich erlebt auch Christine Bryden die Schattenseiten einer demenziellen Erkrankung. Sie gibt Innenansichten darüber, wie schwer es sein kann, sich jeden Morgen anzuziehen oder ein einfaches Gericht zu kochen.
Fazit
Das Buch “Mein Tanz mit der Demenz- trotzdem positiv leben” ist fesselnd und authentisch geschrieben. Es zeigt einen positiven Weg für den Umgang mit einer demenziellen Erkrankung auf, ohne die Schattenseiten der Erkrankung zu verleugnen. Ein sehr empfehlenswertes Buch, Bücher von Betroffenen sollten in die Ausbildung von Alltagsbegleitern, Betreuenden und Pflegenden integriert werden. Sie helfen die Sichtweise von Betroffenen zu verstehen. Abschließend möchte ich noch ein weiteres Mal auf die Worte von Christine Bryden zurückgreifen.
“Wer nicht in der Lage ist, die Welt aus unserer Sicht zu sehen, aus der Sicht der Menschen, die von der Diagnose bis zum Tod mit Demenz leben, der kann sich weder in sie einfühlen noch die Betreuung anbieten, die sie brauchen, um diesen schweren Weg zu gehen.”
Chritine Brydens Buch “Mein Tanz mit der Demenz” kann einem helfen, eben diese Sicht zu entwickeln.
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Hallo liebes “Mal-alt-werden”-Team,
erstmal wollte ich ein Kompliment an eure Seite loswerden. Ich arbeite selber als Pfleger in einem Pflegeheim in Berlin. Ich habe das Buch über die Weihnachtstage gelesen, und war echt positiv überrascht. Ich fand es wirklich gut geschrieben. Ich habe für mich und meine Arbeit viel rausziehen können. Es hilft einen Demenz von einer anderen Seite zu sehen und Leuten mit Demenz Mut zu machen.
Kennt jemand noch andere Gute Bücher zu dem Thema?
Schöne Grüße
Ben