Frühlingsgefühle – Eine Monatsgeschichte mit dem März zum Vorlesen

Sobald der Schnee schmilzt und die Sonne wieder scheint, dann werden die Tage länger und wir bekommen Frühlingsgefühle. In dieser Frühlingsgeschichte für Senioren schlägt dem Monat März heute das Herz höher.

Frühlingsgefühle – Eine Monatsgeschichte mit dem März zum Vorlesen

Der März schlug die Augen auf und die schwere Decke zurück. Mit einem Lächeln sprang er aus dem Bett, zog die dicken Vorhänge zur Seite und ließ das helle Sonnenlicht ins Zimmer. Dann öffnete er das Fenster – herrlich frische Frühlingsluft und Vogelgezwitscher zauberten ein Lächeln auf sein Gesicht. Am geöffneten Fenster machte er ein paar Turnübungen, reckte und streckte sich und atmete tief ein und aus.



Der März stand ein Lied pfeifend vor dem Kleiderschrank und schob die dicken Winterpullis und Cordhosen zur Seite. Bei diesem schönen Frühlingswetter wollte er etwas Leichtes und Luftiges anziehen. Er schlüpfte in ein gestreiftes gelbes Hemd und eine blaue Stoffhose und dazu ein paar weiße Turnschuhe – so fühlte der März sich nicht nur innerlich leicht und beschwingt.

Der März hüpfte die Treppe hinunter und zur Küchentür hinein. Im Radio lief ein bekannter Schlager und seine Frau deckte gerade den Tisch. Der März begrüßte sie mit einem Kuss, umfasste ihre Hüften und wirbelte mit ihr zur Musik um den Küchentisch. Lachend und außer Atem setzten sie sich gemeinsam an den Frühstückstisch und ließen es sich schmecken.

Nach dem Frühstück holte der März sein Fahrrad aus der Garage. Summend wusch er den Staub vom Winter ab. Er ölte die Kette, pumpte die Reifen auf und überprüfte die Bremsen und die Lampen. Alles funktionierte wieder einwandfrei.

Nun radelte der März zum Markt. Er wollte frischen Feldsalat, neue Kartoffeln und Eier kaufen. Der März freute sich über die laue Frühlingsluft und den Gesang der Vögel. Er bestaunte die gelben Narzissen, die bunten Krokusse und Tulpen und pfiff ein lustiges Lied. Fröhlich grüßte er die Fußgänger auf dem Gehweg und die anderen Radfahrer, die ihm entgegen kamen. Der März fühlte sich leicht und beschwingt.

Auf dem Markt hielt er ein Schwätzchen mit der Marktfrau. Einer Bekannten, die gerade vom Friseur kam, machte er ein Kompliment für ihre neue Haarfarbe, die sie, seiner Meinung nach, zehn Jahre jünger aussehen ließe.

Er streichelte einen Hund, der neben dem Blumenstand angebunden war und kaufte für seine Frau einen großen Strauß Tulpen.

Bevor er wieder nach Hause radelte, holte der März sich in der Eisdiele ein Waffelhörnchen mit Zitroneneis. Hmm, war das erfrischend! Und sauer und süß gleichzeitig!

Dann radelte der März wieder heim und überreichte seiner Frau den Blumenstrauß. Die freute sich sehr und gab dem März einen langen und innigen Kuss. Sie schauten sich tief in die Augen und Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch. Der März seufzte glücklich. War das Leben nicht schön!?

 

 

 

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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