Das Horn und die Alm. Eine Einschlafgeschichte für Erwachsene

Diese Geschichte für Erwachsene eignet sich besonders gut zur Entspannung und als Einschlafgeschichte für Senioren und Menschen mit Demenz. Lesen Sie die Geschichte mit ruhiger Stimme vor und setzen sie kleine Pausen, da dies den Entspannungseffekt erhöht.

Das Horn und die Alm

Seit über 50 Jahren wohnte Elfriede in der Großstadt. Schon nach kurzer Zeit hatte sie sich damals an das Stadtleben gewöhnt. Zwar kamen hin und wieder Erinnerungen an ihre Kindheit in dem kleinen Bergdorf hoch, doch die wischte sie in der Regel ganz schnell zur Seite.



Doch nun war sie auf den Weg in ihre alte Heimat. Dort, wo sie einst auf den Almwiesen spielte und in der kleinen Schule des Ortes mit den anderen Kindern des Dorfes unterrichtet wurde. Grund für ihre Reise war der 70. Geburtstag ihrer besten Freundin Anne aus der Kinderzeit. Anne hatte sie überredet, den weiten Weg auf sich zu nehmen, und jetzt freute sich Elfriede sogar ein bisschen darauf, ins Dorf zurückzukehren.

Der Blick aus dem Zugfenster verriet ihr, dass die Fahrt nicht mehr lange dauern konnte, denn der Zug ratterte bereits an beeindruckenden Bergmassiven vorbei. Als der Zug am Zielort anhielt, half ein junger Schaffner Elfriede beim Aussteigen. Nun stand sie hier auf dem Bahnhof und blickte sich um, denn der Sohn von Anne sollte sie vom Bahnhof abholen, um sie in das 30 Kilometer entfernte Bergdörfchen zu bringen. Annes Sohn kam ums Eck und half ihr sofort mit dem Gebäck. Kurz darauf ging die Fahrt los. Plötzlich hörte Elfriede aus der Ferne vertraute Töne, denn der Klang von Alphörnern war zu vernehmen. Plötzlich fühlte sie sich wieder wie als kleines Kind, als sie bei ihrem Großvater auf der Alm war und dieser täglich das Horn hervorholte. Bis heute waren ihr die Klänge mehr als nur vertraut.

Bei der Ankunft im Dorf begrüßten sie und Anne sich herzlich und schon kurz darauf schwelgten sie beide in Erinnerungen, denn in den Sommerferien durften sie immer beide bei Elfriedes Großvater auf der Alm bleiben. So erinnerte sich auch Anne daran, wie Elfriedes Großvater täglich das Horn aus der Kammer holte, sich auf der Almwiese positionierte und für die beiden Kinder musizierte. Beide beschlossen am nächsten Tag einen Ausflug zur alten Alm zu machen und die Erinnerungen aufzufrischen. Elfriede ging zufrieden ins Bett und in der Nacht träumte sie von ihrem gütigen Großvater, der sich immer Zeit für sie nahm und in ihrer Kindheit ihr Vertrauter war. Sie sah sich selbst als Kind über die Almwiesen gehen, Blumenkränze flechten und gemeinsam mit ihrem Großvater am Abend vor der Almhütte sitzend den Blick auf das kleine Dorf zu genießen.

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