Das Betreuungsprogramm von „Media4Care“
Marc Aurel Engels im Interview
Hallo Herr Engels, stellen Sie sich doch bitte kurz vor.
Hallo, ich heiße Marc Aurel Engels und bin Geschäftsführer des Unternehmens Media4Care.
„Media4Care“. Was verbirgt sich dahinter?
Media4Care bietet aktivierende Filme und Spiele für Demenzbetreuer/-innen. Unsere Medien wurden speziell dafür entwickelt, Betreuungskräfte bei der Aktivierung und Beschäftigung von Menschen mit Demenz zu unterstützen.
Wie kamen Sie auf die Idee „Media4Care“ zu gründen?
Mein Großvater ist vor 6 Jahren an Demenz erkrankt. Während seines Krankheitsverlaufs habe ich erfahren wie schwierig es ist einen Demenzkranken sinnvoll und ansprechend über den Tag zu beschäftigen. Nicht nur für meine Familie und mich als betroffene Angehörige sondern auch für professionelle Betreuungskräfte. Deshalb haben mein Team und ich uns zur Aufgabe gemacht für diese enorme Herausforderung eine innovative Lösung zu entwickeln. Unsere Medien sollen zum einen dem Patienten eine ganzheitliche Aktivierung von Körper und Geist ermöglichen. Dafür regen unsere Medien beispielhaft zum gemeinsamen singen, rätseln oder bewegen an. Die leichte und schnelle Durchführung unserer Aktivierungen „auf Knopfdruck“ soll zudem dem häufigen Zeitmangel in der Betreuung Rechnung tragen.
Wer ist an der Erstellung Ihres Betreuungsprogramms beteiligt?
Die Entwicklung und Produktion unserer Medien wird permanent von Pflegekräften und Therapeuten begleitet. Darüber hinaus werden wir bei der Konzeption unseres Angebots von Herrn Professor Jürgen Steiner unterstützt, der unter anderem an der HfH Zürich das Thema „Demenz & Kommunikation“ lehrt.
Wie ist die Resonanz auf Ihr Angebot?
Im Moment bekommen wir vor allem positive Rückmeldungen von Pflegekräften aus der stationären Pflege. Diese können mit Hilfe unserer Mediensammlung vereinfacht auf die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse Ihrer Bewohner eingehen. Nun sind wir sehr gespannt auf die ersten Rückmeldungen von Privatpersonen die unser Angebot zu Hause nutzen.
Was sind Ihrer Meinung nach elementare Bestandteile eines gelungenen Betreuungsprogramms für Menschen mit Demenz?
Ich denke, dass wir alltagstaugliche Lösungen schaffen müssen, die es uns erlauben auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden einzelnen Demenzkranken einzugehen. Gerade hier können uns moderne Techniken unterstützen, da Sie es uns erlauben, eine breite Bandbreite an Hilfsmitteln zur Verfügung zu stellen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Interessen, was selbstverständlich auch auf Demenzkranke zutrifft. Manche Menschen hören beispielsweise gerne klassische Musik, andere lieber Volksmusik. Diese individuellen Interessen sollten wir in der Betreuung bestmöglich berücksichtigen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass wir dem Betreuer einen spielerischen Zugang zur Gefühlswelt des Demenzkranken ermöglichen. Letztendlich sollte ein gelungenes Betreuungsprogramm stets zum Ziel haben die Lebensfreude des Betroffenen und des Betreuers zu steigern.
Was sind die Grenzen Ihres Betreuungsprogramms?
Unser Programm bietet dem Betreuer eine breite Auswahl an Aktivitäten für Körper und Geist. Die Herausforderung für den Betreuer besteht nun darin, herauszufinden welche Aktivität sich am besten für den Betroffenen eignet.
Was wünschen Sie sich von der Zukunft?
Wir möchten unser Medienangebot monatlich erweitern durch neue Filme und Spiele. Dafür hoffen wir auf viele weitere Impulse und Ideen von engagierten Menschen.
Herzlichen Dank für das Interview, Herr Engels!!!
Vielen Dank!