„MAKS aktiv“

motorische, alltagspraktische, kognitive und spirituelle Aktivierungstherapie

MAKS

Das Team von MAKS: Dr. B. Eichenseer, PD Dr. K. Luttenberger, PD Dr. C. Donath, Prof. Dr. E. Gräßel (v.l.n.r)

 

Hallo Frau Dr. Luttenberger, stellen Sie sich doch bitte kurz vor.

Ich bin stellvertretende Leiterin des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen. Der Leiter des Zentrums ist Prof. Gräßel, der auch der Initiator des MAKS-Projektes war. Schwerpunkte meiner Arbeit sind die Erforschung ressourcenerhaltender Therapien bei Demenz sowie die Entwicklung von neuen diagnostischen Verfahren zur besseren Früherkennung der Demenz.

 

„MAKS aktiv“. Was ist das eigentlich?

„MAKS aktiv!“ ist eine multimodale Gruppentherapie zur gezielten Förderung von Menschen mit Demenz. „Multimodal“ bedeutet, dass eine Einheit der Förderung mit MAKS immer aus einer spirituellen Einstimmung zur Festigung des Zugehörigkeitsgefühls zur Gruppe und dann aus verschiedenen motorischen, alltagspraktischen und kognitiven Übungen besteht. Es gibt Hinweise, dass eine solche ganzheitliche Ressourcenförderung für Geist, Körper und Selbstständigkeit im Alltag den größten Nutzen für Betroffene bringt als ein unimodales Vorgehen – also beispielsweise reines kognitives Training. Neben der Multimodalität ist auch die Intensität besonders wichtig. In unserem MAKS-Projekt haben wir 6 Tage die Woche die Gruppe angeboten, das wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr geschätzt. Manche fanden sich sogar sonntags vor dem Gruppenraum ein und wollten „ihren MAKS“.

 

Was unterscheidet „MAKS aktiv“ von anderen Aktivierungs- oder Therapieprogrammen in diesem Bereich?

Zum einen natürlich die genannte Multimodalität, zum anderen aber auch die wissenschaftliche Überprüfung der Wirksamkeit. MAKS wurde in einer methodisch äußerst anspruchsvollen Studie in Pflegeheimen untersucht und es zeigte sich deutlich, dass MAKS auf alltagspraktische Fähigkeiten, Kognition, Verhalten und Stimmung positive Auswirkungen hat. Menschen, die an MAKS teilgenommen haben, konnten ihre kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten über ein Jahr hinweg aufrecht erhalten. Das ist bis dato noch mit keiner anderen Therapie und ohne „Nebenwirkungen“ gelungen. Bemerkenswert ist auch, dass MAKS im Bereich der alltagspraktischen Fähigkeiten sogar nachhaltig wirkt.

 

Welche Grenzen hat „MAKS aktiv“?

Wir wissen, dass MAKS vor allem bei leichten und mittelschweren Demenzerkrankungen wirkt, kaum jedoch bei schweren und schwersten. Daher gilt als Faustregel, MAKS so früh wie möglich anzuwenden und intensiv zu fördern, damit die vorhandenen Ressourcen erhalten bleiben.

 

Gibt es Fortbildungsmöglichkeiten zu dem Therapieprogramm?

Ja. Schulungen, Workshops und praxisnahe Vorträge zur MAKS-Therapie finden in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland statt. Schulungsleiterin ist Frau Dr. Eichenseer, die Sie unter birgit.eichenseer (at) uk-erlangen kontaktieren können. Aktuelle Termine finden Sie auch unter www.maks-aktivierungstherapie.de.

 

Im Jahr 2011 ist das MAKS-Therapie-Handbuch erschienen. Reicht die Lektüre des Buchs aus um das Programm erfolgreich umzusetzen?

Das Handbuch ermöglicht es Pflegekräften, Therapeuten und Angehörigen eines Demenzpatienten, schnell und unkompliziert aus einer Vielzahl von Übungen zu wählen. Sinnvoll und empfehlenswert ist jedoch, besonders wenn MAKS z.B. professionell in einer Einrichtung angeboten werden soll, an einer Schulung teilzunehmen. Geschulte Teilnehmer können dann innerhalb einer Einrichtung die Funktion von Multiplikatoren übernehmen und ihr Wissen weitergeben.

 

Was wünschen Sie sich von der Zukunft?

Für meine Forschung in Bezug auf MAKS insbesondere einen guten Ablauf des Folgeprojektes, in dem wir MAKS für die Tagespflege anpassen wollen und damit noch mehr Menschen einen Zugang zu MAKS ermöglichen wollen. Generell wünsche ich mir, dass ressourcenerhaltende Therapien immer mehr einen festen Platz in unserem Gesundheitswesen gewinnen.

 

Herzlichen Dank, Frau Dr. Luttenberger!!!

 

Zur Internetseite von „MAKS aktiv“ www.maks-aktiv.de

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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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Eine Antwort

  1. Gabriele sagt:

    Ich habe mir das Buch ” Aktivierungstherapie für Menschen mit Demenz- MAKS” letztes Jahr gekauft. Ich arbeite sehr gerne damit, auch habe ich mir meine Bewegungsrunde damit zusammen gestellt.

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