Väterchen Frost – Eine Charaktermonatsgeschichte im Januar

In der slawischen Mythologie reist Väterchen Frost im Winter durch das Land und bringt Schnee und Kälte mit sich. Lesen Sie den Senioren diese winterliche Charaktermonatsgeschichte vor und wärmen Sie sich dabei mit einer schönen heißen Tasse Tee.

Väterchen Frost

Der kalendarische Winter dauert von der Wintersonnenwende am 22. Dezember bis zur Tag- und Nachtgleiche am 20. März. Der Januar ist der Monat, in dem der Winter besonders kalt ist. Nun, im Herzen des Winters, formen die kalten Temperaturen und der glitzernde Schnee die Kulisse für ein winterliches Wunderland.



Wenn der Winter sein eisiges Reich über das Land ausbreitet, wird die Welt von Väterchen Frost regiert. Die Geschichte von Väterchen Frost ist tief in der slawischen Folklore verwurzelt und verbindet viele Elemente des Winters und der Kälte. Väterchen Frost, im Russischen Djed Moros genannt, ist eine traditionelle Figur, die als freundlicher, alter Mann dargestellt wird. Er trägt einen langen, weißen Bart und einen blau schimmernden eisgrauen Pelzmantel. In der Hand hält er ein magisches Zepter. Was Väterchen Frost mit der Spitze des Zepters berührt, das gefriert sofort zu Eis. Djed Moros reist mit einer Troika durch das verschneite Land. Die Troika ist ein großer Holzschlitten, der von drei weißen Pferden gezogen wird. Die russischen Kinder glauben, dass das Großväterchen in der Neujahrsnacht kommt und ihnen Geschenke bringt. Dabei wird er von seiner Enkelin begleitet, die liebevoll Snegurotschka oder auch Schneeflöckchen genannt wird.

Väterchen Frost hat viel Ähnlichkeit mit unserem Weihnachtsmann, der auch mit einem Schlitten unterwegs ist und die Kinder am Heiligabend beschenkt.
Doch Djed Moros ist nicht nur ein freundlicher alter Mann, der gut zu den Kindern ist. Er ist auch eine faszinierende Gestalt, der dem Winter und insbesondere dem Januar seinen Zauber verleiht. Wenn das Väterchen mit seinem Zepter die Landschaft berührt, dann regieren Schnee, Reif und Eis.

Über Nacht entstehen Eisskulpturen von bezaubernder Schönheit, die wie Kunstwerke inmitten der frostigen Landschaft erscheinen. Die Fensterscheiben sind geschmückt mit kunstvollen Eisblumen und die Zweige der Bäume sind erstarrt in frostiger Schönheit. Die Spuren im Schnee erzählen stumme Geschichten von Tieren und Menschen, die sich durch die verschneite Welt bewegen. Jeder Atemzug hinterlässt eine Wolke aus Dampf in der Luft. Die erstarrte Schneelandschaft glitzert im Licht der tiefstehenden Sonne, als ob sie mit funkelnden Diamanten besetzt wäre.

Wenn in der Ferne das Klingeln der Glöckchen der Troika zu hören ist, dann bringt Djed Moros diese faszinierende Kälte mit sich, die die Welt in eine märchenhafte Szenerie verwandelt. Inmitten dieser zauberhaften Kulisse zieht Väterchen Frost über das Land, verbreitet seine eisige Pracht und füllt die Herzen mit dem Zauber des Winters.

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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