Persönliches Beschäftigungmaterial für Menschen mit Demenz zusammen stellen. So geht’s!

Beschäftigungs- und Aktivierungsangebote sind mittlerweile aus dem Betreuungsalltag von Senioren und Menschen mit Demenz nicht mehr wegzudenken. Im Handel gibt es zahlreiche Bücher und Spiele für alte Menschen , die uns in unserer Arbeit unterstützen. Viele kostenlose Materialien, Anregungen und Tipps erscheinen täglich neu bei uns auf mal-alt-werden.de. Da kommt einiges an Beschäftigungsmaterial zusammen.



Biografiebezug

So auch der heutige. Wenn es um Beschäftigungsangebote für demenziell erkrankte Menschen geht, steht der Bezug zur persönlichen Biografie immer wieder im Mittelpunkt. Und obwohl es ein großes Angebot an themen- und biografieorientierten Aktivierungen gibt, ist hier das einfachste und nahe gelegenste für Menschen mit Demenz doch das Beste: die persönlichen Dinge.
Das setzt natürlich voraus, dass noch genug persönliche Gegenstände vorhanden sind und man ggfs. Unterstützung von Angehörigen bekommt, die Sachen von zuhause mitbringen bzw. zur Verfügung stellen. In der ambulanten Betreuung oder Tagespflegeeinrichtungen dürfte das sicherlich kein Problem sein. Etwas schwieriger wird es da im stationären Bereich.

Orientieren Sie sich bei der Zusammenstellung am besten an Hobbies und Vorlieben der Betroffenen. In der Praxis bewährt haben sich besonders kleine Kartons oder Schachteln, die mit allerlei persönlichen Dingen bestückt sind, in denen man nach Herzenslust kramen kann. Wenn möglich, gestalten Sie die Kartons themenbezogen, z.B. mit Handarbeitsmaterialien, Küchenutensilien oder jahreszeitlich passenden Dingen (auch Dekoartikeln). Für die Männer eignen sich Büromaterialien, alte Uhren, Breifmarkensammlungen oder Gegenstände, die man an Spiel- oder Fernsehabenden braucht.

Fotos. Besonders beliebt sind Kisten oder Alben mit Familienfotos. Laminieren Sie Fotos ein, dann haben die Senioren lange etwas davon. Wenn Sie die Unterstützung von Angehörigen haben, bitten Sie sie doch, die Bilder zu beschriften, entweder auf der Rückseite oder im Fotoalbum als Bildunterschrift.

Zeitungsständer. Kennen Sie noch die Zeitungsständer aus den Wohnzimmern von früher? Darin kann man wunderbar in Zeitschriften oder Büchern kramen. Vielleicht hat der eine oder andere sogar noch sein Original von früher da. Ansonsten eignen sich auch Körbe, die man auf den Schoß nehmen kann. Laminierte Kalenderblätter oder Postkarten (wenn möglich von früher) regen auch die Erinnerungen an und werden gerne in die Hand genommen.

Stoffe. Persönliche Tischdeckchen, Kissen (-bezüge), verschiedene Stoffe, Mützen und Schals aus Wolle, Seidentücher und, und, und… werden gerne auf den Tisch oder den Schoß gelegt und mit den Händen untersucht.

Es gibt so viele Möglichkeiten, hören Sie in persönlichen Gesprächen genau hin und schauen Sie sich zusammen mit den Betroffenen (oder/und Angehörigen) die persönlichen Schätze an… Ihnen fallen bestimmt noch viel mehr Dinge ein, die man für die individuelle Beschäftigung im Alltag gestalten kann.



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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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