Marktbesuch. Eine Bewegungsgeschichte ohne Material

In unserer Bewegungsgeschichten für Senioren geht es heute zusammen mit Inge zum Wochenmarkt. Lesen Sie die Geschichte den Teilnehmenden vor. Die fettgedruckten Bewegungen sollten ausgeführt werden. Jeder sollte die Übungen so lange und so intensiv ausführen, wie es für ihn noch angenehm ist.



Marktbesuch

Inge möchte sich heute eine schöne Kartoffelsuppe kochen. Aber sie hat gar keine Kartoffeln mehr im Keller. Jetzt will Inge zum Wochenmarkt gehen und Obst und Gemüse einkaufen.

Inge nimmt ihren Einkaufskorb und geht los. Ihr Weg führt sie durch die Einkaufsstraße mit den vielen Geschäften und sie schaut mal nach rechts in die Schaufenster und mal nach links. Jetzt nur noch über die Straße – die Ampel ist gerade grün, schnell läuft Inge über die Straße – und schon ist sie beim Wochenmarkt.

Langsam geht sie von Stand zu Stand und schaut, wo es welche Obst- und Gemüsesorten gibt und wie teuer alles ist. Bei dem Bauern aus dem Nachbardorf will sie Kartoffeln kaufen. Wie immer ist hier eine Schlange und sie muss warten. Sie wippt auf den Füßen, weil es so lange dauert, bis sie dran ist. Inge kauft zwei Kilo Annabell und zehn Eier. Sie legt beides in ihren Einkaufskorb und geht zum nächsten Stand. Dort trifft sie Hedwig, die sie vom Frauentreff kennt. Sie unterhalten sich eine Weile und Inge muss sich dann auch am Gemüsestand anstellen. Sie schlenkert ihre Beine abwechselnd hin und her. Der Kunde vor ihr trägt eine Kochjacke und kauft kiloweise Spargel und frischen Bärlauch ein. Jetzt ist Inge dran: Sie braucht für die Kartoffelsuppe Möhren, Porree und frische Petersilie. Ein Pfund Spargel nimmt sie auch mit.

Dann geht Inge zum Wagen vom örtlichen Fleischer. Auch hier muss sie wieder warten. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und reckt sich, um zu schauen, was im Angebot ist. Für die Suppe nimmt sie geräucherten Speck und einen halben Kranz Fleischwurst mit und für den Spargel kauft sie ein paar Scheiben gekochten Schinken. Als ihr das Wechselgeld zurückgegeben wird, fällt es doch glatt herunter. Jetzt muss Inge sich bücken und das Kleingeld wieder aufsammeln.

Inge geht nun noch zum Obststand und kauft ein Schälchen mit frischen roten Erdbeeren. Die Marktfrau bietet ihr einen Apfel an, in den Inge kraftvoll hineinbeißt. Hmm, ist der saftig und süß! Sie muss sich nach vorne recken um die Schale mit Erdbeeren entgegen zu nehmen und die drei Euro dafür zu bezahlen.

So, jetzt hat Inge eigentlich alles. Sie kommt am Blumenstand vorbei und bestaunt die bunten und duftenden Blumen. Sie beugt sich vor und schnuppert an den schön gebundenen Sträußen. Dann kauft Inge ein paar rote Pfingstrosen, die sie sehr mag.



Auf dem Markt wird es voller und voller und nur mit kleinen Schritten kommt Inge voran. Ganz am Ende der Stände hat ein Bauer auf seinem Tisch Käfige mit laut gackernden Hühnern und piepsenden Küken aufgebaut. Unter dem Tisch steht ein Stall mit jungen Kaninchen. Inge bückt sich um die jungen Kaninchen zu streicheln und sie mit dem Grün ihrer Mohrrüben zu füttern. Die Kaninchen sind aber auch zu niedlich.

Jetzt geht Inge wieder nach Hause. An der Kreuzung springt die Ampel gerade auf grün und schnell läuft Inge über die Straße.

Puh, der Einkaufskorb ist ganz schön schwer. Sie muss ihn mal in die rechte Hand und mal in die linke nehmen. In der Fußgängerzone schaut sie sich wieder die Schaufenster an – mal rechts und mal links. Und geht langsam nach Hause.
Dort angekommen, stellt sie den Korb auf den Küchentisch, schüttelt Arme und Beine aus und atmet tief durch. Dann räumt sie ihre Einkäufe weg, stellt die Blumen in eine Vase und kocht eine leckere Kartoffelsuppe.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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