Der Weihnachtsbär. Eine kurze Adventsgeschichte
Ein bisschen kitschig dürfen Geschichten zum Vorlesen in der Advents- und Weihnachtszeit ruhig sein. Ein kleines bisschen kitschig ist auch die Geschichte unseres Weihnachtsbären…
Der Weihnachtsbär
Es war einmal ein kleiner Bär, der stand schon seit 3 Jahren in dem Spielzeugladen Kunterbunt von Hanni Müller. Es war ein sehr niedlicher Bär und dennoch hatte ihn bis jetzt noch kein Kind mit nach Hause genommen. Nicht, dass der Bär den Kindern nicht gefallen hätte: Er fiel nur einfach nicht besonders auf. Wer hatte zwischen Ritterburgen, Feuerwehrautos, Puppenhäusern und Spielzeugrobotern schon Augen für einen einfachen, kleinen Teddy-Bären? Hanni hatte Mitleid mit dem kleinen Bären. Sie fand, dass er jedes Jahr ein kleines Bisschen trauriger aussah. Das war nicht gut. Einen traurigen Bären, würde doch erst recht kein Kunde mehr kaufen wollen, oder? Hanni grübelte und grübelte und dann, kam ihr eine Idee. Wenn niemand einen einfachen Bären kaufen wollte, dann musste aus dem einfachen Bären eben ein besonderer Bär werden. Weihnachten stand vor der Tür und da lag es doch nahe aus dem Bären, einen Weihnachtsbären zu machen.
Sorgsam kontrollierte sie mit einem Maßband wie lang der Bär war und welchen Kopf und Bauchumfang er hatte. Hanni kramte in ihrer Stoffkiste und setzte sich an die Nähmaschine. Dann machte sie sich ans Werk. Mit Stoff aus dunklem, roten Samt, mit flauschigem weißem Fellstoff mit goldenen Knöpfen und schwarzem Leder, kreierte sie einen maßgeschneiderten Weihnachtsanzug für den Bären.
Stundenlang hatte sie genäht und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Weihnachtsanzug passte dem Bären wie angegossen. In dem Moment, in dem der Teddy-Bär den Anzug an hatte, guckten seine Augen auch sofort kein bisschen traurig mehr. Sie strahlten. Sie glänzten. Sie verbreiteten den Geist der Weihnacht.
Am nächsten Morgen kam als erstes der kleine Peter in den Spielzeugladen Kunterbunt. Er lief an den Ritterburgen, an den Feuerwehrautos, an den Puppenhäusern und Spielzeugrobotern einfach vorbei. Er hatte nur Augen für den kleinen Weihnachtsbären. Er nahm ihn in die Hände und drückt ihn ganz fest an sich. “Mama, darf ich den mit nach Hause nehmen?”, fragte er mit großen Augen. Natürlich konnte Peters Mama den Augen ihres Sohnes nicht widerstehen. So bekam der kleine Bär ein neues zu Hause. Auch Hanni Müller, strahlte an diesem Tag aus vollem Herzen. Die Arbeit hatte sich gelohnt.