Erntedank. Ein Artikel zu dem bekannten Brauchtum

Immer am ersten Sonntag im Oktober wird Erntedank gefeiert. Eine Geschichte zum Vorlesen für Senioren.

Erntedank

Überall in der Welt wird im Herbst für die Ernte mit Feierlichkeiten gedankt. In Japan feiert man ebenso wie in Nordamerika. In Japan opfert der Kaiser den Göttern frischgeernteten Reis. Bei den Amerikanern heißt Erntedank Thanksgiving und traditionell kommt ein gebratener Truthahn auf den Tisch, um den sich dann die ganze Familie versammelt. Die Juden feiern sogar zweimal Erntedank: das eine Mal gibt es das Wochenfest, das nach Beginn der Ernte gefeiert wird und beim anderen Mal feiert man das Laubhüttenfest am Ende der Lese. Nicht nur alle Religionen und Länder feiern heutzutage Erntedank, auch schon vor vielen hundert Jahren haben die Menschen den Göttern Gaben geopfert, um sich für die Ernte zu bedanken.



In Deutschland wird das Erntedankfest immer am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Die christlichen Gemeinden schmücken den Altar mit Getreidegarben, Körbe voller Kartoffeln, Gemüse und Obst. Brotlaiber und Karaffen mit Wein werden dargeboten ebenso wie Blumen und Kräuter. Das bekannte Kirchenlied von Matthias Claudius „Wir pflügen und wir streuen“ wird am Erntedankgottesdienst gesungen.

Die Christen danken Gott für die reichhaltige Ernte. Früher ging es auch um das Überleben während der kalten Wintermonate. Es wird also auch Gott dafür gedankt, dass man in den nächsten Monaten nicht hungern oder sogar verhungern muss.
In unserer Zeit dankt man Gott eigentlich nicht mehr für die Feldfrüchte und das Getreide. Es steht sinnbildlich für eine gutbezahlte Arbeit, für Gesundheit oder für verlässliche Freunde. Die Erntegaben in der Kirche werden nach der Messe an Bedürftige oder Obdachlose verteilt. Und oft gibt es noch nach dem Kirchgang ein geselliges Beisammensein der Gemeindemitglieder mit Kaffee und Kuchen.

Aber nicht nur Gottesdienste werden zu Erntedank gefeiert. Viele Gemeinden in Deutschland richten Festzüge in der Zeit zwischen Mitte September und Anfang Oktober aus. Die Motivwagen, gezogen von Treckern oder Kutschen und voll beladen mit orangeleuchtenden Kürbissen, gelben Maiskolben und violetten Pflaumen, sind festlich mit bunten Blumen geschmückt und werden von kostümierten Fußgruppen und Spielmannszügen begleitet. Es wird gesungen, getanzt, gegrillt und zum Abschluss wird ein Feuerwerk entzündet.

Traditionell werden auch in manchen Gegenden Strohpuppen auf den abgeernteten Feldern verbrannt. Früher richtete der Gutsherr eine Feier für die Knechte und Mägde aus, heute feiern die Dörfler mit Bier und Bratwurst.

Das Erntedankfest ist über die Jahrhunderte, den Ländergrenzen und verschiedenen Religionen hinweg, immer noch ein aktuelles Fest geblieben.

Quelle: Wikipedia.de

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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