Der Heilige Abend: Eine Bewegungsgeschichte für Senioren ohne Material
Für diese Bewegungsgeschichte rund um den Heiligen Abend setzen sich die Senioren in einen Stuhlkreis. Immer wenn ein Körperteil in der Geschichte genannt wird, wird dieses hoch gehalten (Arme, Beine, Hände, Füße…) oder darauf gezeigt (Augen, Mund, Nase, Po).
Der Heilige Abend
Heute ist es endlich so weit: Es ist Heiligabend, oder eigentlich Heiligmorgen. Doch ich habe keine Zeit die Augen nochmal zu schließen und schwinge die Beine aus dem Bett. Ich muss noch allerlei erledigen. Als erstes nehme ich meine Beine in die Hände und laufe nochmal in den Supermarkt. Dabei setze ich die Füße sehr schnell voreinander. Linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß. Vor dem Supermarkt will ich mir einen Einkaufswagen holen, doch das Geldstück für den Einkaufswagen ist durch ein Loch in meiner Tasche gefallen. Mit meinen zehn Fingern fische ich danach und kann es doch noch erwischen. Im Supermarkt fülle ich den Einkaufswagen sehr schnell. Mit der linken Hand lege ich Spekulatius hinein, mit der rechten Hand lege ich Lebkuchen hinein, mit der linken Hand lege ich Dominosteine hinein, mit der rechten Hand lege ich eine Flasche Sekt hinein, mit der rechten Hand lege ich Gänsebraten hinein, mit der linken Hand lege ich Tannengrün hinein, dann ist der Einkaufswagen voll. An der Kasse bezahle ich und hole meine EC-Karte mit meinen Fingern aus dem Portemonnaie. Dann beeile ich mich nach Hause zu kommen. Meine Füße setze ich dabei wieder sehr schnell voreinander. Linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß. Den Spekulatius, den Lebkuchen und die Dominosteine, richte ich mit meinen Händen auf einem Weihnachtsteller an. Das Tannengrün zupfe ich mit meinen Fingern zurecht, binde es mit meinen Händen zusammen und dekoriere damit das Wohnzimmer, während meine Füße auf einer Leiter stehen. Meine Augen freuen sich über den Anblick der schönen Weihnachtsdekoration und mein Mund freut sich darüber, dass er schon ein kleines Bisschen von den Weihnachtsnascherein probieren durfte. Jetzt habe ich wirklich alles erledigt. Ich setze mich mit meinem Po auf einen Stuhl, strecke die Beine von mir, gönne meinen Händen ein wenig Ruhe und warte auf den Abend. Den Heiligen Abend.
Die Bewegungsgeschichte hat wieder mal voll ins Schwarze getroffen. Die Gaudi war groß. Ein vielfaches Vergelt`s Gott für die wunderbaren Berichte. Ich wünschte mir, sie könnten ab und zu die glänzenden Augen meiner alten Damen sehen.
Immer öfter kommt die Frage: und was machen wir heute?
Gesegnete Weihnachten wünscht Ihnen
Ulrike Baier