Mein erster Flug – Eine Bewegungsgeschichte
Für diese Bewegungsgeschichte bekommen alle Teilnehmer etwas, was mit dem Thema “Flugzeug/Flug” zu tun hat. Dafür eignen sich z.B. ein Flugticket, ein Kofferschloss, eine Badehose, ein kleines Flugzeug (aus Papier, Holz oder Kunststoff) eine Sonnenbrille, eine kleine Flasche/ein Glas Tomatensaft,und, und, und…
Immer, wenn in der Geschichte das Wort ‘Flug’ vorkommt, werden die Gegenstände hoch gehalten.
Wir wünschen viel Spaß und einen guten Flug 😉
Meine erste Flugreise machte ich mit 62 Jahren. Es war der Wunsch meines Mannes, den ich ihm unbedingt erfüllen wollte. Ein wenig mulmig war mir bei dem Gedanken, hoch über den Wolken in einem Flugzeug zu fliegen, schon. Doch eigentlich freute ich mich auch darauf.
Als die Kinder noch klein waren fuhren wir mit dem Auto in den Urlaub – das war einfach praktischer als nur zwei Koffer für eine Flugreise zu packen. Ins Auto kam alles rein, was mit musste. Danach hat es sich lange Zeit nicht ergeben, mit dem Flugzeug zu fliegen.
Jetzt sind die Kinder aus dem Haus, haben schon eigene kleine Kinder und mein Mann ist fast in Rente. Warum also nicht jetzt..?
Wir haben uns zu einer Flugreise mit einer Gruppe aus der Gemeinde angemeldet. Langweilig würde es wohl kaum werden! Die Koffer hatten wir gepackt. Genauso schwer, wie es die Fluggesellschaft empfohlen hatte.
Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Auto zum Flughafen. Mit großen Augen ging ich an den vielen Schaltern vorbei in die Abflughalle. Unser Reisegepäck gaben wir vorher ab. Mein Flugticket hielt ich mit meinen nervösen Fingern ganz fest in der Hand. Am anderen Ende der Halle standen schon Leute aus unserer Reisegruppe. Auf dem Weg dorthin kamen uns etliche Flugbegleiter in Uniform entgegen. Und durch die großen Fenster konnte man die Flugzeuge auf dem Rollfeld stehen sehen. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte…
Das mulmige Gefühl von vorher war aber weg. Ich freute mich richtig auf die Flugreise!
Die anderen Teilnehmer unsere Reisegruppe hingegen, schienen sehr aufgeregt zu sein. Obwohl sie alle schon geflogen waren?, fragte ich mich. Schnell begriff ich, warum. Etwas angestrengt hörte ich den Flug-Sorgen meiner Mitreisenden zu: Ob es wohl genügend Tomatensaft gäbe? Ob die Beine genug Platz hätten? Was es wohl zu Essen gab? Und, und, und…Frau Meyer und Frau Schulze machten sich häufiger Sorgen über solch ‘wichtige’ Dinge.
Die Damen stiegen in ihren schicken Kleidern, ihren hohen Schuhen und dem umfangreichen Handgepäck fast elegant in das Flugzeug und suchten Ihre Plätze, die sie für die Flugreise gebucht hatten. Im Hintergrund hörte ich das Gemurmel und die eine oder andere Debatte mit den Flugbegleitern.
Mein Mann und ich aber schauten nach unseren Plätzen, setzen uns in Ruhe und genossen die Aussicht. Als das Flugzeug anfing zu rollen nahm ich meinen Mann an die Hand und wir starteten gemeinsam in unseren ersten Flug ins Glück…